Mittwoch, 2. Mai 2018

1. Mai 2018 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag in Magdeburg bei Jonas

Vorspeise: Rote-Bete-Carpaccio mit Feldsalat und dreierlei Käse, dazu geröstete Pinienkerne und flambierte Orangenfilets
Hauptspeise: Wildschwein an Wildsoße, dazu kanarische Trüffelkartoffeln und Brechbohnen im Ibericomantel
Veggie-Alternative: Hirse Bratling
Nachspeise: Haselnuss-Vanille Parfait mit heißer Himbeersoße, dazu Blaubeerknusperstangen aus Filoteig


"Tu' Gutes und sprich darüber"

Jonas engagiert sich im Rotary-Club und wenn er die Dinner-Runde gewinnen sollte, will er 1.000 Euro der Gesamtsumme spenden,

250 davon für Unterwäsche zugunsten der Bahnhofs-Mission. Musste ich das jetzt so genau wissen?

Ansonsten liebt er Gesellschaftsspiele - die ich bereits vor dem Ende meiner Kinderzeit als langweilig abgetan und hinter mir gelassen habe. "Tatort"-Gucken im Freundeskreis macht ihm ebenfalls viel Spaß,

und auch, wenn es niemanden interessiert: Ich gucke mir die Tatorte oft noch nicht mal mehr ganz alleine an.

Dafür bin ich heute mittendrin in einem Ort, an dem die Taten zählen - und Koch-Taten sprechen sollen.

Irgendwann denke ich nur noch: Oh Gott, lass' seine im 9. Monat schwangere Freundin jetzt und sofort niederkommen,

damit etwas Schwung in die Sendung kommt.

Doch dann kommt der Salat - als simple Vorspeise. Der Hauptgang macht auch niemanden wirklich glücklich.

Mit krummem Rücken hängt Christiane über die Teller und fällt fast kopfüber rein - doch sie hat zwischendurch jede Menge Zeit, die Rückenmuskulatur zu entspannen,

weil die Zeit zwischen den Gängen so lang ist, dass die Gesamt-Chose mit dem Verputzen des Nachtisches um 23.26 Uhr fast vorbei ist.

Danach kommen nur noch massive Kritik und die Punktevergabe: Davon gibt es heute 28.

Ob das klappen wird mit der Unterwäsche für die Bahnhofs-Mission? Nach zwei Dinner-Tagen liegt er zumindest auf dem bislang 1. Platz.

So richtig daneben für meinen Geschmack ist, dass, wenn ich zum Dinner eingeladen bin - Gesellschaftsspiele

verordnet bekomme - wie seine Gäste.

Wobei diese - selbst, wenn man sie nicht mag - womöglich doch interessanter sind als das Koch-Ergebnis.


Guten Morgen, Gruß Silvia


1 Kommentar:

  1. Jonas - Magdeburg bewegt sich!

    Manchmal sind es die kleinen Schritte, die bedächtig gesetzten Füße, die den Start zu einem langen Erfolgsweg gründen. Jonas wurde von der EU ausersehen, Glück, Wohlstand und Arbeitsplätze nach Magdeburg zu bringen. Er ist der Pate der blühenden Landschaft, die zur Zeit noch in Zwiebeln unter der Erde schlummert. Bald kommt der Frühling und die Zwiebeln bringen die schönsten Arbeitsplätze hervor.

    So bedächtig Jonas in mancher Szene wirkt, so bestimmt schwingt er sein hölzernes Messer mit scharfem Stahl! Manchmal schaue ich auf solche Messer und frage mich, wo ist der Nutzen, wenn man nur ein einziges gutes Messer in seiner Küche vorweisen kann und sämtlichen anderen Gebrauchsmaterialien aus preiswerten Plastik (Made in China) bestehen? Gibt es keine weiteren, heimischen Küchenutensilienhersteller?

    Der heutige Gastgeber hat leider keine Zeit sich solche Gedankengänge zu leisten, denn er hat Stress! Bereits die Vorbereitungen auf das Dinner waren erschöpfend. Auch die Umbauaktionen in der Wohnung gehen am Gastgeber nicht spurlos vorüber und dann noch die Entscheidung: wie umwickele ich am Besten die Böhnchen auf eine vegetarische Weise? Schmecken Böhnchen mit ganzem Salbeiblatt?

    Die Zeit bewegt sich erstaunlich zäh in Magdeburg.....jeder Satz beinhaltet Überlegungen und Gedanken und man hofft schon fast, jetzt kommt das Baby! Aber nein, noch sind kaum die Vorbereitungen für das Dinner vollbracht und die Gäste befinden sich noch in weiter Ferne!

    Doch, gerade möchte man die Hoffnung aufgeben, macht es Ding und Dong an der Türe und das Dinnerspektakel kann beginnen!

    Apero: spritzig, frisch und süffig.

    "Die Klamotten könnt ihr in der Küche ablegen...", klingt irgendwie nicht so wie es wohl gemeint war! Möchte ich meine Jacke im Küchenduft platzieren?

    VS: ein wenig welk wirkt der Ackersalat und ein wenig sparsam wurde anscheinend das Dressing verteilt. Die Gäste suchen den Alkohol bei den Orangen, das Salz auf dem Tisch und finden, das Carpaccio war zu dick geschnitten. Die Gedanken zur Vorspeise haben soviel Format, dass überhaupt nicht auffällt, wie übersichtlich die Portion auf den Tellern ausfällt.
    HG: warum muss das Fleisch vom Wildschwein so lange in der Buttermilch baden. Es wird doch wohl nicht vom Metzger einen alten Eber angedreht bekommen haben? Schön ist es doch, wenn das Wildschwein auch ein wenig nach Wild schmeckt! Die violetten Kartoffeln sehen etwas speziell aus und die Soße scheint nicht für alle Gäste zu reichen. Sehr schade, sein Hauptgang kommt kalt zu den Gästen! Jonas lobt zwar sein Fleisch, doch kalt ist kalt!
    Dessert: selten wurden, freihändig, Blaubeeren mit einem solch exakten Abstand in eine Creme gedrückt! Respekt!

    An diesem Abend gibt es drei Gastrokritiker die sich gerne im Bereich des Profis sehen und es gibt Lene! Dreimal wird die Kritik mühelos zu einem Ballon aufgeblasen und es gibt Lene, die zwar anmerkt aber nicht ausschließlich kritisiert!

    Ein Abend findet sein Ende und er findet 28 Punkte! Genug Bewegung für einen Tag!

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