Samstag, 17. Februar 2018

17. Februar 2018 - Flocki und ich und Parallelen ...


Flocki und ich  ... und Parallelen

Wie könnte ich jemals den süßesten Pudel aller Zeiten vergessen, der Flocki hieß und intelligent bis zum Anschlag und integer und mutig und alles war, was man Pudeln nachsagt, ohne dass die

meisten ihrer menschlichen Freunde

dies jemals verstehen werden. Denn viele bereiten diesen superschlauen Tieren eine "Couch fürs Leben" - und damit hat es sich dann.

Gabi, eine Freundin meiner Mutter, sagte sich in den späten  1990er Jahren: "Probiere ich es mal mit einem Hund" - und hat sich einen für den Schoss  gekauft, den sie Flocki nannte.

Doch Gabi, derart belagert von Flocki mangels anderer Aktivitäten, fühlte sich schnell gestresst von Flocki -

und er kam zu seiner Wurf-Schwester Panni, die meiner Mutter gehörte.

Dort hatte Panni bereits den Status "Couch-Potatoe" derart verinnerlicht, dass für Flocki kein Platz blieb. Falls Flocki es einmal auf den Schoss meiner Mutter geschafft hatte, drängte die clevere Panni ihn beiseite und

übernahm die Regentschaft über Frauchen, Leben und - wenn man so will, auch über die Langeweile.

Bei aller Liebe zu Panni entwickelte meine Mutter keine wirkliche für Flocki. Sie versorgte ihn, er hatte ein warmes Zuhause, genug zu Fressen - aber wenig Zuwendung ...

geschweige denn Alternativen zum Couch-Leben.

Kam ich  zu Besuch - damals noch ohne eigene Hunde - unternahm ich  mit Flocki lange Spaziergänge - und wenn ich wieder nach Hause fahren wollte,

sprang er einfach ins Auto:

Es war klar, er wollte mitfahren, er wollte mehr Action in seinem Leben haben, und die hoffte er, bei mir zu finden.

Jedesmal brach mein Herz, denn abgeben wollte meine Mutter Flocki absolut nicht ...


Parallelen

Natürlich wollte meine Mutter auch mich niemals "abgeben", doch, wenn ich Glück hatte (was ich niemals so genau überprüfen konnte), so war ich lediglich ihre Nummer 2 oder hinter meinem Vater die Nummer 3. Nummer 1 war definitiv mein Bruder,

der sich zum Glück niemals darauf berufen oder sich gar etwas drauf eingebildet hat.

Vielleicht - und da kommt die Vorgeschichte meiner Mutter als "ostpreußische Prinzessin" ins Spiel (heute kein Thema) - war ich auch nur die Nummer Irgendwas,

doch definitiv blieb Heinz ihr Herzensmensch. Er war lustig, er brachte sie täglich zum Lachen, während sie mich als

zu ernst und humorlos eingestuft hat.

Ich ging durch die harte Schule ihres Sarkasmus - gelernt habe ich daraus durchaus. Zwar keinen Sarkasmus, aber eine leichte Tendenz, alles ironisch zu betrachten und mich selber nicht wichtiger zu nehmen als ich bin.

Mitleid muss nun auch bitte niemand haben, denn auch sie war nicht meine Nummer 1,

was einen Ausgleich schaffte, den es in den meisten Leben gibt.

An Flocki jedoch habe ich erkannt, wie menschlich meine Mutter agierte:

Sie klassifizierte!

Die eine hat mehr Liebe verdient, der andere weniger! Oder in umgekehrter Geschlechter-Folge.

Das tat mir weh und leid für den anhänglichen Flocki, dem am Ende nichts blieb als ein umsorgtes, aber liebloses Leben -

verstoßen von Gabi, aufgenommen von meiner Mutter - verantwortungsvoll, aber ohne großartige Zuneigung.


Zueinander finden ...

haben meine Mutter und ich  kurz vor ihrem Tod gelernt. In 2010 - als sie mir das Wertvollste in vollem Vertrauen auf mich anvertraute, das sie besaß:

Ihre Malteser-Hündin Bienchen.

Für Flocki war es leider zu spät, er ist bereits Ende der 1990er Jahre über den Regenbogen gegangen.


Guten Tag, Gruß Silvia


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