Mittwoch, 31. Januar 2018

30. Januar 2018 - RTL - "Ich bin ein Star, holt mich hier raus ..." - 12. Tag im Dschungel



Wer jetzt noch kein Mitleid hat,
der bekommt es auch nicht mehr ...

und während die voll erblühte Dschungel-Blume Tina sich in der Mehrzahl der Stunden zum Undercover-Dschungel-Star hochschläft,

gibt sie in der restlichen kurzen Zeit Statements ab, und nun weiß jeder, dass sie nicht los geht, um eine neue Liebe zu suchen,

sondern sich finden lassen möchte.

Gut geeignet fürs Finden ist der Sender RTL (erprobt in diversen Formaten wie Bauer sucht Frau, Schwiegertochter gesucht und hastenichtgesehn), der diese müde Veranstaltung verantwortet, aber dem künftigen Glück der Zeltlager-Alterspräsidentin sicher gerne auf die Sprünge hilft.

Falls Tina wider Erwarten der eigenen Ansprüche und Wünsche Dschungel-Königin wird, muss erst mal ein Management gefunden werden,

das sie für ein Jahr zum Sender-Superstar hochputscht.

Anbieten könnte sich dafür Ingrid van Bergen, einst selbst Dschungel-Königin und durch alle Instanzen medienerprobt. Zusammen könnten sie die Nation aufmischen wie kaum ein zweites Team - solange der Kaffee als Hallowach nicht ausgeht -

und wem da angst und bange wird,

der muss sich eben an Jenny halten. Die frisst sich durch alles durch, was man ihr vorsetzt.

Es hilft ihr David, der klaglos ebenfalls alles in sich hinein schlingt, was auf diesem Planeten kreucht und fleucht. Als Lohn winken alle erreichbaren Sterne,

und es ist mir nicht bekannt, ob Tina inzwischen mehr zu sich genommen hat

als diverse Beleidigungen vom Rüpel-Clown Daniele.

Der leidet unter Nikotinentzug wie die Tiere des Dschungels - die niederen und die höher entwickelten - unter dem

Einfall von ein paar Leuten, von denen die meisten in Wahrheit jedoch nichts sehnlicher wünschen

als endlich nach Hause gehen zu dürfen. Beziehungsweise ins Hotel Versace, um noch einmal vor der Rückkehr in die Realität

dem Luxus zu frönen.

Tina ihrerseits erwartet auch ein bisschen Mitleid - deutlicher gesagt, sie möchte keine weiteren Anrufe. Sie möchte das alles nicht mehr! Sie ist vermutlich im falschen Film!


Adieu

Natascha! So sehr Tina sich auch für diesen Moment an ihre Stelle wünscht - es wird ihr nicht gegönnt. Von Natascha bleiben ein paar Sätze, die ich selber leider bereits wieder vergessen habe - vielleicht hat sie sie auch einfach nicht gesprochen.

Es bleibt der Quengel Daniele, der so leicht kein Herz brechen kann - außer das von Zigaretten-Herstellern, die nun endlich wissen,

in welche Peinlichkeiten sie Leute mit ihrer Ware stürzen können.

Ach ja, Matthias lungert auch noch herum - und freut sich über seinen Clou mit der Verlobung, obwohl ganz andere

im puren Schlaf zum Publikumsliebling mutieren.

Vielleicht passiert das alles jedoch auch nur aus Mangel an tatsächlichen Lieblingen ... Nach dem Motto: Unter den Einäugigen ist der Blinde König -

und eine, die sogar mit zwei offenen Augen schläft, ist dann erst recht die Königin.

Der wahre König ist der kommende Sonntag - denn dann ist das Zeltlager Geschichte. Mal wiederholt sich Geschichte, mal nicht ... in diesem speziellen Fall weiß man es noch nicht.



Guten Tag, Gruß Silvia


30. Januar 2018 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag in Regensburg bei Stephan

Vorspeise: Udon-Nudel-Salat mit Granatapfel, dazu Hähnchen-Saté-Spieße mit Erdnusssoße
Hauptspeise: Asiatischer Schweinebraten mit Serviettenknödel und einem Rotkohlsalat mit Orangensaftdressing und Speck
Nachspeise: Chai-Cheesecake mit Pekannusseis und Apfelragout


Fifty Shades of Grey

kann Stephan allesamt aufzählen, denn die Farbe Grau dominiert seine Umgebung, sein Leben und sogar seinen

Hund, der heute und völlig sinnfrei in der Wohnung ein graues Shirt trägt. Der einjährige Gustav, ein Bully, der schon in jungen Jahren draußen so sehr friert, weil Herrchen ihm das einfach mal unterstellt? - Denn in diesem Alter Jahren überlebt er selbst den Winter ohne Mantel  ...

Warmherzig stellt Stephan seinen Mann Sebastian vor, mit dem er seit fünf Jahren zusammen ist  - und der dann schnell mit Gustav die Wohnung freigibt zum ausgelassenen Kochen des Liebsten.

Genaueste Genauigkeit liegt nicht genau in Stephans Sinn, aber genau das macht seinen genau treffsicheren Charme aus, der buchstäblich genau

aus der Tatsache resultiert, dass seine Mutter Berlinerin, sein Vater Westfale und er in Bayern aufgewachsen ist.

Spaß beiseite - und ein für allemal (zumindest heute) weg mit dem Wort "genau".

Beruflich vertreibt Stephan medizinische Geräte, spezialisiert auf urologische Praxen - während er privat gerne tiefe Gespräche mit seinen nicht allzu vielen Freunden führt. Ein Mann, der keine Freunde "sammelt" hat schon mal den Vorteil, dass er sich den wahren Freunden ausgiebig widmen kann.

Heute trudeln Gäste ein, die vielleicht und irgendwann und einzeln in diese erlesene Freundes-Gruppe aufgenommen werden können - oder nur einen Vorbeimarsch durch sein Leben hinlegen.

Probegekocht hat Stephan nicht, denn er fürchtete die Kritik seiner Freunde ... ob er dies nun bedauert, kann ich nur vermuten,

denn bereits in der Vorspeise klappt es nicht wirklich mit den Udon-Nudeln, während der Hauptgang mit einer verkohlten Schwarte aus dem Ofen kommt ...

Gisela entdeckt den misslungenen Braten zuerst, als hätte sie es bereits vorher gerochen - und nervt in seiner Küche mit sinnlosem Geplapper. Das ist genau (Schande, da hat sich das Wort wieder eingeschlichen) das, was jemand braucht, der gerade im Begriff ist, seinen Hauptgang zu versemmeln.

Zumindest die Nachspeise reißt es derart heraus,

dass Stephan brandheiße 31 Punkte für sein Menü bekommt. Damit zieht er Gisela punktemäßig davon - ob das nun gerechtfertigt ist oder nicht:

That's perfektes Dinner. Fifty Shades of Grey - aber oft auch ein bunter Hund.


Guten Morgen, Gruß Silvia

Dienstag, 30. Januar 2018

29. Januar 2018 - RTL - "Ich bin ein Star, holt mich hier raus ... " 11. Tag im Dschungel



Der Postmann muss nicht klingeln ...

denn im Dschungel-Zeltlager gibt es gar keine Türen, also rein mit der Ladung "Post von Daheim" für die Camper.

Manch einer wird verwundert geguckt haben ob der Briefumschläge, völlig aus Papier hergestellt - und wartet vergeblich auf sein Smart-Phone,

über das er oder sie dann noch schnell die Instagram-Rückmeldungen checken könnte.

Doch heute geht es vollkommen oldschool und traditionell zu, da beißt die Maus sich keinen Schwanz ab.

Matthias bekommt einen romantischen Liebesbrief samt Heiratsantrag. Solche Dinge ziehen immer beim Publikum ... und sind oft der letzte Ruf nach "Ich will Dschungel-König werden".

Tatjana hat sogar einen schreibenden Chihuahua-Hund (der wie vielte arme Hund ist das in den letzten Jahren?),

der angeblich gerne mit ihr ins Camp gezogen wäre. Ich hoffe, der bedauernswerte Kerl, der Rudi heißt, kann und darf laufen

und wird nicht wie ein Accessoire durch die Gegend geschleppt - und lernt all die bösen Männer kennen, die Tatjana über den Weg laufen.

Ein Gruß der Mutter fehlt ihr ... auch hier gehört das Klappern zum Handwerk. Doch der hingeworfene Brocken, warum Tatjanas Mutter nicht eine Zeile an sie schickt,

interessiert mich nicht die Dschungel-Bohne.


Strafen

Ein paar weitere Vergehen gegen seltsame Regeln führen zu einem erneuten Zigaretten-Entzug. Damit sind natürlich lediglich die Raucher bestraft - so führt RTL den Menschen vor Augen, wie ungerecht die Welt ist.

Mensch, Mensch ... der Sender hat doch wirklich eine Botschaft!

Natascha ihrerseits spricht von zwei Gesichtern, die manche Lagerer am Dschungel-Rand besitzen. Mehr sagt sie nicht -

aber ich weiß schon, was sie meint::

Die einen sind die abgebröckelten Dschungel-Gesichter - und die anderen sind die hochglanz-dekorierten Gesichter nach mindestens einer Stunde in der Maske.


Adieu

Tatjana! Sie darf endlich gehen, und das bedeutet, eine Breitsicht auf die totale Langeweile, die in einem Körper und Geist stecken kann,

ist nun Geschichte.

Bleiben noch die anderen Langweiligen und Gelangweilten.

Ich plädiere für Tina als Dschungel-Königin,

denn sie ist die einzige, über die ich manchmal staunen kann.

Und sie hat so schöne Augen - die ihr selbst im Schlaf nie zufallen.



Guten Tag, Gruß Silvia


29. Januar 2018 - Vox - Das perfekte Dinner - Montag in Regensburg bei Gisela

Tunesien

Vorspeise: Arabischer Vorspeisenteller: Corba, Meschweya und Spinat-Tajine
Hauptspeise: Couscous mit Gemüse, dazu Rindfleisch oder Lamm
Nachspeise: Datteltarte mit Granatapfel-Joghurteis


Kopf und Herz

Gisela, die Halbtunesierin mit einem einst beliebten Vornamen,

ist vom Kopf her deutsch und vom Herzen arabisch.

Was soll ich  dazu sagen, wenn mir nichts bleibt, als dass sowohl mein Kopf als auch mein Herz deutsch sein müssten - der Herkunft nach. Habe ich dann ein nicht so empfindsames Herz oder nicht so ausgeprägte Gefühle? Ehrlich gesagt, ich habe keine Ahnung. Ich lebe einfach mit meinem Herzen, und ja, manchmal stelle ich den Kopf ein bisschen übers Herz. Das könnte typisch deutsch sein. Oder auch nicht ...

Gisela entscheidet sich, ihren Gästen die tunesische Küche näher zu bringen, damit beim perfekten Dinner "auch mal etwas anderes auf den Tisch kommt". Eine gute Entscheidung, wenn auch sonst selten Sauerkraut auf die Tische kommt, sondern querbeet gekocht wird.

Um die arabische Note zu unterstreichen, okkupiert eine Bauchtänzerin die Veranstaltung - ein Einfall, der nicht immer bei Gästen gut ankommt. Nach höflichem Klatschen wird hinter den Kulissen und Rücken von Helga

mehr darüber gelästert als es für gut befunden wird.

Auch am Menü gibt es jede Menge auszusetzen - und in der Tat sieht auch nicht alles so wirklich lecker aus.

Gisela bekommt für den ersten Abend in dieser Regensburg-Woche 29 Punkte, die mir durchaus ausreichend erscheinen, wenn ich das aufgrund der Tellerbilder beurteilen soll.

Einer der Männer freut sich unterdessen im Gegensatz zu Johanna auf die Kommentare bei Vox-Facebook,

besonders, wenn die vor Rechtschreibfehlern nur so strotzen.

Aber: Allein Rechtschreibfehler machen Kommentare noch lange nicht unglaubwürdig - nur mal so als Denkanstoß.

Johanna ihrerseits wirft sich schon mal vorab jedem an den Hals, um ihre permanent erwähnte Nervosität zu überbrücken - oder es ist vielleicht auch nur ihre Art,

sich voll ins Geschehen reinzuwerfen. Ein bisschen Abstand - besonders am Anfang - schadet eigentlich nicht,

aber wenn sie meint ...

Falls alles im Desaster enden sollte, so könnte Kommissarin Lucas eingreifen, die in Regensburg erfolgreich ermittelt - aber so weit wird es hoffentlich nicht kommen.


Guten Morgen, Gruß Silvia







Montag, 29. Januar 2018

28. Januar 2018 - RTL - "Ich bin ein Star, holt mich hier raus ..." 10. Tag im Dschungel

Einfach mal alles auf den Kopf stellen ...

Wenn man den Humor, den sogenannten, auf die Spitze treibt und die unbekanntesten Menschen des Landes rauspickt, damit sie dem Begriff "Star" mal so überhaupt nicht entsprechen und ihn ad absurdum führen,

kann die Chose leicht nach hinten los gehen.

Und so passiert es in diesem Jahr: Die Insassen sind nicht nur sterbenslangweilig und tragen gemeinsam die Sendung zu Grabe, sie sind auch kaum jemandem bekannt, und schon gar nicht durch herausragende Leistungen im Show-Biz.

Die meisten sind ohnehin nur gute Bekannte von ihren Schönheits-Docs. Die können sich jetzt noch mal die Ergebnisse ihrer unfruchtbaren Arbeit bei grellem Sonnenlicht ansehen. Hoffentlich nützt es dem einen oder anderen Arzt, der ohne Not seinen hippokratischen Eid längst als Ballast über Bord geworfen hat.

Nicht so zum Beispiel Tina: Sie schläft den Schlaf der in relativer Würde gealterten Schlagerkönigin und hat nicht viel mehr zu verbergen als ihre permanente Müdigkeit. Das wirkt schwer ansteckend auf das verbliebene Publikum ...

Warum stellt man nicht einfach mal alles auf den Kopf?

Das hieße, man schickt Sonja und Daniel ins Zeltlager und lässt sie die eigene bittere Wörter-Brühe mal selber spüren?

Ein bisschen aufpimpen täte dem Lager am Ende sehr gut - und als Kommentatorin könnte man zum Beispiel Dagmar Berghoff gewinnen inklusive vielleicht Alfred Biolek als ausgleichenden Moment der demonstrativen und permanenten Freundlichkeit.

Nur so eine absurde Idee ... Sozusagen als Defibrillator der Sendung.


Zuckerbrot und Peitsche

Obwohl das sogenannte Zuckerbrot hier der Peitsche sehr ähnlich sieht, gibt es bald ein süßes Brot der herbeigesehnten Art:

Die Kippen feiern ihre Rückkehr ins Camp. Und Daniele, gestern noch der neueste Nichtraucher, der auf der Erde herumschleicht,

greift sogleich gierig danach.

Doch zuvor kommt der Dreh mit der Peitsche:

Ansgar ist in der Nacht sein Mikrofon abhanden gekommen (wie auch immer), und der böse Regisseur der Sendung

(andernorts erfährt solch einer gerade die größte Krise seines Lebens, von der er sich vermutlich nicht mehr erholen kann)

will dies bestraft sehen. Ansgar Brinkmann soll einen seiner "Luxusgegenstände" abgeben,

aber was zuviel ist, ist zuviel.

Als Fußballer hat er offenbar 39 Trainer geschafft

(mir ist ja bekannt, dass die Trainerposten mit Schleudersitzen ausgestattet sind - aber wie kommt man zu gleich 39 Trainern in einer Fußballer-Laufbahn?)

und diesen von RTL schafft er auch noch.

"Ich bin ein Star, holt mich hier raus ..." - und weg ist er.

Es bleiben zurück: Nein, ich weiß es doch nicht! Ich kann mir weder die meisten Namen noch die dazu gehörigen Gesichter wirklich merken.

Asche auf mein Haupt?

Ein klein wenig der Asche seiner geliebten Schwiegermutter trägt Matthias in einer Phiole an einer Kette.

Die dazugehörige Geschichte liefert er sogleich mit.

Aber ich bin bereits von Tinas Müdigkeit so angesteckt worden, dass ich nun keine Details mehr aufschreiben möchte ...

So ist es, wenn ein Sender sich unfreiwillig entschließt, die größte Einschlafhilfe in der deutschen Fernseh-Landschaft zu verbreiten.


Guten Tag, Gruß Silvia





Sonntag, 28. Januar 2018

27. Januar 2018 - RTL - "Ich bin ein Star, holt mich hier raus ..." 9. Tag im Dschungel


Die Regisseure des Grauens

von RTL haben alles gegeben, um eine ungemütliche Atmosphäre inmitten der freien australischen Natur, bedroht von diversen Tierchen, zu schaffen. Ein versifftes Klo haben die Darsteller sich zwar selber zuzuschreiben, doch rundet es das Bild ab, zu dem auch noch das dürftige Essen am Film-Set gehört - Alkohol gibt es keinen. Die magere Zigaretten-Ration ist vor ein paar Tagen gestrichen worden,

weil die "Stars" sich nicht regelkonform verhalten haben. Arbeitsbedingungen der ganz anderen Art.

Zudem müssen Prüfungen abgelegt werden, die jenseits von Gut und Böse sind ...

und über allem thronen zwei obere Hetzer, die nicht genug bittere Wörter für diese Veranstaltung finden können, um endlich mit den Geknechteten im Dschungel

abzurechnen.

Aber die Ab-Rechnung geht nicht auf.

Niemand steigt mehr auf die Barrikaden, um für seine Menschen-Rechte nachhaltig zu kämpfen - zu denen für

Daniele bis zum 8. Tag auch das Rauchen zählte.

Heute widersteht er der Versuchung, eine böse angebotene Zigarette zu rauchen - und es nicht dem dummen Schneewittchen gleichzutun, das auf alles herein fiel, was die böse Stiefmutter für das Mädchen vorbereitet hatte.

"Nichtrauchen bis zum Lebensende", tönt er laut. Wenig glaubhaft zwar, aber immerhin ist das bislang die

großartigste Leistung des Senders, dem man nun auch weitere therapeutische Maßnahmen trotzdem nicht zutraut.

Natascha verrät in einem Anfall von Plauderlaune, warum ihre Kinder heißen wie sie heißen - und das ist wirklich nur ein heißer Tropfen auf den Stein,

den sie für ihre Gage hinlegt.

Tatjana berichtet von einem sex-süchtigen Ex-Freund, den sie kennen lernte, nachdem er kurz zuvor als Freier von einer Bekannten verwöhnt wurde,

und der tiefe Narben in Tattis Leben hinterlassen hat.

Eine Runde Mitleid spare ich mir für die Zeit zwischen 24.00 Uhr und Mitternacht auf, denn auch solche Geständnisse können so

langweilig sein, wenn sie jemand zum Besten gibt, von dem man nichts anderes erwartet hat.

Das Camp verlassen muss heute niemand - die Gruppe darf zusammen bleiben, um sich gegenseitig beim Schlafen zuzusehen.

Tina würde gerne gehen und meint zum Publikum "Ihr müsst nicht für mich anrufen ..." Wenn das Publikum so richtig gemein ist,

wird es erst recht für sie anrufen.

Ich lehne mich zurück, das Ende ist in Sichtweite ... und das ist auch gut so.


Guten Tag, Gruß Silvia
                                                                                           

Samstag, 27. Januar 2018

27. Januar 2018 - Gespräche mit einem Kind ...



Gespräche mit einem Kind

Das Kind ist 4 Jahre alt und hat blonde Locken, die sich später ebenso rauswachsen werden wie die blonde Haarfarbe. Doch bis zu seinem Lebensende bewahrt sein Vater eine dieser hellblonden Locken in seiner Geldbörse auf. Das Kind hält Buntstifte in der rechten Hand und malt ein Bild. Es malt so gerne Gesichter, obwohl die natürlich sehr einfach in ihrer Gestaltung sind.

"Was willst du mal werden?" frage ich das Kind.

"Malerin", sagt es selbstbewusst.

Das Kind ist 7 Jahre alt und hält einen dicken Kugelschreiber in der Hand, der vier Farben zur Auswahl anbietet. Es malt sich eben auch mit einem Kuli gut. Das Kind zeichnet am liebsten und immer noch Gesichter.

Es wirft einen Blick zu seiner Oma, die wohlwollend nickt. Unterdessen frage ich das Mädchen, was es einmal werden möchte.

"Malerin", meint sie rasch, "doch nein, so gut bin ich nicht im Malen."

Das Kind wird 9 Jahre alt, und ich wende mich ihm wieder zu. Sie schreibt mittlerweile in ein kleines Heft eine ziemlich große Geschichte.

Ihre Mutter meint dazu, dass sie lieber für die Schule lernen sollte ...

"Was möchtest du einmal werden?" frage ich das Kind.

"Schriftstellerin", kommt es wie aus der Pistole geschossen.


Das Kind ist 11 Jahre alt, es hat Geburtstag und bekommt seine erste Schreibmaschine. Die hält es wie einen Schatz umfangen,

und dann hämmert sie darauf, als gelte es, um ihr Leben zu schreiben.

"Was möchtest du mal werden?" frage ich das Kind.

"Schriftstellerin, ist doch klar", antwortet sie und tippt die nächsten Wörter in die Maschine mit dem schwarz-roten Band.


Ich lehne mich zurück und denke an diese Zeiten. Immer noch male ich gerne Gesichter, mal mehr, mal weniger schöne - und meistens sowieso nur beim Telefonieren.

Aber vor allem schreibe ich immer noch Geschichten.

Geschichten sind mein Leben geblieben.


Guten Tag, Gruß Silvia

26. Januar 2018 - RTL - "Ich bin ein Star, holt mich hier raus ..." - 8. Tag im Dschungel



Siegertyp - verzweifelt gesucht

und zumindest von mir nicht gefunden. Wer soll die Krone am Ende der Veranstaltung tragen? Die Frage ist eigentlich nur noch:

Wer von diesen Campern ist am wenigsten peinlich?

Als ehemalige Klosterschülerin steigt mir bei manchem Satz der Zelter-Kommunse die Röte ins Gesicht. Nein, ist nur ein Scherz und ein Spiel mit der Wahrheit, denn eher frage ich mich, was meine Internats-Nonnen wohl für Gesichter ziehen,

wenn sie diesen Schwachsinn am späten Abend ansehen sollten. Aber immerhin sind sie vermutlich auch nicht in der Zeit stehen geblieben und haben gemerkt, dass die Ausdrucksweisen drastischer geworden sind. Manche Leute sind mit ihren Ausdrucksweisen sogar verunglückt.

So will Sydney, der noch schwerer unter dem Nichtrauchen leidet als unter der Abwesenheit seiner über alles geliebten Frau,

für eine Zigarette seinen "schwarzen Arsch" oder sogar seinen "Penis zeigen".

Daniele flucht an seinem "verfickten 3. Tag ohne Zigaretten" wie ihm der Schnabel gewachsen ist, und ich sage nur noch:

"Man bekommt den Jungen aus der Gosse - aber nicht die Gosse aus dem Jungen"

Im Plädoyer gegen die Unmenschlichkeit des Senders verliert er sich in groben Beschimpfungen, aber immerhin macht er nicht sein Versprechen wahr, fortan nur noch zu schlafen.

Später verbrüht er sich noch irgendein Körperteil, das ich nicht genau erkennen kann - und weint wie ein Baby.

Was sind das eigentlich für Leute, die in der Öffentlichkeit stehen, vielleicht sogar den einen oder anderen Fan haben - den sie leider nur negativ beeinflussen können?


Zwei Frauen

sehe ich somit doch, die eine Krone tragen könnten, ohne dass ihnen die Wörter entgleisen würden:

Natascha und Tina!

Natascha erzählt, wie sie ihren Uwe Ochsenknecht kennen gelernt hat - und hätte sie ihn nicht verlassen,

säße sie nicht hier am Lagerfeuer und hielte Small-Talk mit Tina.

Ich erwarte, dass die Bildzeitung sich an Uwe Ochsenknechts Fersen heftet, um mal völlig gesichert in Erfahrung zu bringen, wer wen verlassen hat.

Tatjana beschimpft die Presse - und ich wundere mich, dass sie dazu noch einen Anlass sieht. Ist sie denn für irgendeine Presse überhaupt interessant genug?


Schatzsuche

Matthias und Kattia belästigen ein paar Schweine in ihrem Gehege - und sie schaffen es nicht, die gestellte Aufgabe in der angegebenen Zeit zu verrichten -

stattdessen meint Matthias, dass ein Schwein ihn angegriffen habe. Na ja, eigentlich hat er das Schwein angreifen wollen.

Dass er mit Tieren nichts anfangen kann, wird immer deutlicher.

Und die Langeweile schreitet fort ...


Fazit

Sydney muss das Camp verlassen - so wollen es die Zuschauer. Dabei war seine tägliche Leier "ich will raus"

noch eines der mäßig interessanten Dinge, die rund ums Zeltlager passierten. Da konnte man noch drüber lachen.

Und nun? Worüber soll ich lachen?

Über einen dummen blauhaarigen Jungen, der nur eine Sprache kennt: Die Fäkalien-Sprache.

Oder über all die, die hier eigentlich auch noch eine Rolle spielen sollten - die ich aber noch nicht kennen lernen durfte. Sind die etwa nur schüchtern oder

sitzen die einfach ihre Zeit ab?


Guten Tag, Gruß Silvia


26. Januar 2018 - Vox - Das perfekte Dinner - Wer ist der Profi - Freitag in Köln bei Wilfried

Vorspeise: Gebratene Steinbeißer-Loins mit gemischten Pilzen, Onsen-Ei und Trüffel
Hauptspeise: Gegrilltes Rumpsteak aus dem Sous-vide mit Rotwein-Pfeffersoße, Wintergemüse und getrüffeltem Kartoffelstampf
Nachspeise: Schwarzer Vulkan mit weißer Lava und hausgemachtem Eis


Willy hat keine Chance

Nebenbei hat auch die ausgelassene Stimmung keine Chance, in diesem Kreis anzukommen. Die Atmosphäre verdüstert sich zu einem regelrechten Krampf,

und sicher ist auch Willy froh, als sich alle aus dem Staub machen. Ich stelle mir die Truppe vor, wie sie an Rosenmontag auf dem Domplatz oder sonstwo in der Stadt angekommen wäre - und überhaupt nicht gewusst hätte, was hier jetzt los ist ...

Nun, es ist nicht Rosenmontag, es ist irgendein Tag vor vielleicht 6 Wochen und der ausgebildete Koch Daniel, die Trend-Bloggerin (ein Vox-Einfall) Kerstin und die näselnde Marie, die mir ein stetig steigendes Unbehagen bereitet, laufen inklusive Bankkaufmann Rouven bei Willy ein. Und ich denke, da sind die Messer bereits gewetzt ...

Da ich dafür bekannt bin, mich eher auf die Seite der Geschlagenen zu stellen, ergreife ich hier und sofort Willys Partei:

Willys Koch-Paradies liegt in einem Kellerraum, und vielleicht hat Perlschen, seine Frau, den Hobby-Koch dorthin verbannt, damit er sich austoben und ausprobieren kann.

Anders als er würde sie niemals fürs perfekte-Fernseh-Dinner kochen, und manchmal ist es auch keine gute Idee, sich zu bewerben -

und dann auch noch in den Krieg gegen einen Profi- und drei ehrgeizige Hobbyköche geschickt zu werden. Böser Sender!

In einer "normalen" Köln-Runde hätte es für Willy vermutlich ganz anders ausgesehen ...

Seine Tellerbilder sind nett anzusehen, aber das ist nur meine unmaßgebliche Meinung, denn schon Frau Naseweis Marie

sieht dies völlig anders. Ihre Blicke sprechen: Mitleid! - Wie kann man nur zum Fleisch noch eine Beilage wie Kartoffelstampf reichen (denkt sie vermutlich)? Möchte Willy seine Gäste etwa mästen? Nein, eigentlich möchte er sie lediglich nach Willy-Art bewirten.

Selber würde er sich letztendlich 6 Punkte geben - und damit trifft er fast ins Schwarze, denn die Bekochten schenken ihm dreimal 6 und Rouven 5 Zähler.

Kochen als Dreh- und Angelpunkt der Welt ... ist nun erst einmal vorbei. Marie kann weiterhin ihre Reife vervollkommnen, Kerstin trendige Teller ins Internet stellen, Daniel ein Restaurant eröffnen und der Banker Rouven ... ja, der blieb in den letzten Tagen ein wenig unsichtbar.

Es gewinnen Daniel und Kerstin.

Daniel spendet seine Sieg-Prämie von 2.500 Euro an Straßenkinder e. V. Haus Tante E.

Das ist jedoch genau so vom Sender vorgesehen und kein Heldenobolus, und Daniel wird nicht leer ausgegangen sein, denn als der gesuchte Profi-Koch

steht ihm für seine Arbeit in dieser Woche eine Gage zu.

Als eine Art Arbeit haben es wohl fast alle angesehen -  bierernst und runtergespult.

Und Willy hatte nie eine Chance ...


Guten Morgen, Gruß Silvia



                     

Freitag, 26. Januar 2018

25. Januar 2018 - RTL - "Ich bin ein Star, holt mich hier raus ..." 7. Tag im Dschungel


Die Schatten werden erkennbar

und Daniele stänkert als David gegen RTL, der Sender, der den Goliath gibt, die Hände auf der Knete hat und im Dschungel die Puppen tanzen lassen möchte. Nicht mit Daniele, denn der Zigaretten-Entzug macht aus ihm einen kleinen, blauen Berserker, der sich nicht nur mit dem Sender, sondern mit jedem anlegt.

Dem Sender verspricht er das langweiligste Zeltlager aller Zeiten, denn ab sofort will er sich nur noch in der Waagerechten aufhalten.

Für ein Stänkern gegen Tina sendet er Rauchsignale aus seiner Kopf-Hölle. In den letzten Tagen will sie angeblich nur diese berühmten

4 Trauben

gegessen haben, und das bringt den Mini-Großkotz auf den Plan. Er vermutet, sie wird klammheimlich und hinter seinem Rücken sowie den Kulissen von RTL versorgt. So ganz abwegig ist es nicht, dass sie hier und da mal eine Infusion bekommt ...

aber Essen? Niemals!

Tina heult sich bei Ansgar aus, der als Tröster endlich seine Aufgabe in der Camper-Kommune gefunden hat.

Unterdessen muss Daniele sich trotz versprochenem Ungemach mit Matthias in dessen 7. Prüfung begeben, die "Ultimative Schad-Show". 5 Sterne holen die beiden - nach einer kräftigen Beleidigung seitens Daniel Hartwig in Richtung Helene Fischer,

was das Publikum wiederum in zwei Lager spalten könnte: Welche, die bleiben - und andere, die nun der Sendung den Saft abdrehen. In Deutschland kann man vieles sagen - aber niemals Helene beleidigen, das geht einfach zu weit.

Ich bleibe.

Denn inzwischen werden Schatten, die einzelne Teilnehmer haben, deutlich erkennbar.

Sydneys Jammerlied, die wievielte Strophe? Durchzählen lohnt nicht, denn schon kommt der nächste Refrain  und der heißt so wie der erste, der zweite undsoweiter:

"Ich kann nicht mehr. Ich will gehen." Diesmal möchte er nicht mit seiner Frau sterben, sondern seine Fußnägel endlich schneiden dürfen (auch Ansprüche können den Bach runter gehen), die langsam Kerben in den Dschungelboden reißen.

Daniele hat für seine Fingernägel unterdessen eine Lösung gefunden: Er knabbert sie bis aufs Blut und als denkbar gute Vorlage für jedes Psychologie-Buch ab. So viel Wut in jedem einzelnen Biss - da kann manch ein Psychiater noch was lernen.

Ein

Trümmerhaufen

meint dann Matthias, während ich jetzt nicht sicher bin, ob ich das nicht doch extra aus dem Zusammenhang reiße.

Tina tröstet Sydney und gibt zu bedenken, dass er einen Teil seiner Gage verliert, wenn er das Camp freiwillig verlässt.

Kurz darauf kommt ihr aufschlussreicher Satz: "Ich bin für jeden Tag dankbar, der vorüber ist."

Hallo!

Da hofft man auf eine Show, die von allen mit Herz und Seele bestritten wird - und dann wollen die nur noch weglaufen?

Damit endlich Ruhe einkehrt, werden Natascha und Ansgar dazu verdonnert, zu stricken. Ja, in der Tat - sie stricken,  mit Seilen und  einer Strickliesel ... besser, man hätte Daniele Stricknadeln in die lädierten Hände gedrückt, dann könnte er nicht mehr an ihnen rumkauen.


Wer ist die Schönste im ganzen Land?

Zumindest eine muss nun das Camp verlassen. Sie soll Sandra Steffl - ohne Gewähr - heißen, und kam als Unbekannte - und geht als solche, zurück zu Schminktöpfen und dem Leben, das draußen auf sie wartet. Unbelastet von Fan-Gefolge kann sie sich nun frei bewegen, was auch nach ihrer Rückkehr in Deutschland nicht anders sein wird.

Wer im Dschungel schon unsichtbar, weil er oder sie keinem Zuschauer bekannt ist, muss sich schon Gehör verschaffen und Blödsinn reden oder dumm vom Leder ziehen, Zigarettenentzug zelebrieren oder sich mit

4 Weintrauben in zig Tagen ins Guinness-Buch der Rekorde hungern.

Wo aber sind jetzt eigentlich die Schönen?

Man kann sie einfach nicht mehr ausmachen nach all den Qualen des RTL-Dschungels, doch das freut sicher so manche

Zuschauerin,

die lässig in den Spiegel gucken kann, um sich zu sagen: Ich bin schön, und ihr nicht!

Aber auch wenn ihr Zuschauerinnen schöner seid - eine Gage bekommt ihr deswegen nicht, aber die Gewissheit, wie viel von einigen Schönheiten übrig bleibt,

wenn die Hitze Australiens ihnen das Wertvollste wie alle Schichten von einem Blätterteig von der Backe schmilzt - das Make-up.

Das ist der wahre Lohn fürs Zuschauen. Vor allem für die Zuschauerinnen.


Guten Tag, Gruß Silvia



25. Januar 2018 - Vox - Das perfekte Dinner - Wer ist der Profi - Donnerstag in Berg bei Kerstin

Foto: S. B.


Vorspeise: Sashimi vom Lachs mit Sake-Beurre-Blanc auf Edamame-Püree und Shiso-Kresse
Hauptspeise: Ochsenbäckchen in dunklem Rotwein-Jus, Semmel-Frühlingsrollen, Gewürz-Nashi-Birnen und geflämmte Perlzwiebeln
Nachspeise: Birnen-Sorbet auf Ingwer-Streusel, Riesling-Sabayon, Kardamom-Birnen-"Kougelhopf" und Birnen-Püree


Eine ernste Veranstaltung

Obwohl Wilfried am Ende eine ausgelassene Stimmung herbeiredet, sehe ich meist nur eine schweigende Mehrheit am Tisch sitzen, denen der Gesprächsstoff längst ausgegangen ist. Wenn Wilfried recht haben und ich irren sollte, so spricht das für eine leicht oder auch schwer verfälschte Darstellung von Seiten der Sendemacher -

oder: Die Gäste und Kerstin verstehen unter einer hemmungslos aufgedrehten Stimmung einfach etwas völlig anderes als ich.

Sehr ernsthaft geht auch Kerstin zuvor ans Werk, all ihre einzelnen Menü-Schritte akkurat abzuarbeiten. Eines nach dem anderen,

nicht mal Punkt 3 und dann Punkt 17, sondern von 1 an runterrutschen, so dass mir ein bisschen Durcheinander durchaus fehlt. Okay, meinem Wunsch nach hätte sie sich dann verzettelt ...

Kerstin hat fürs Food-Bloggen  immerhin ihren Beruf aufgegeben - und nutzt ihre Werbestunde konsequent und auch in allen Punkten durchdacht.

Als Bloggerin kommt die Porzellan- und Brett-Sammlerin (benötigt sie für ihre Blog-Fotos) durchaus auch mal an Lebensmittel heran, die uns anderen wohl eher verwehrt sind. In der Tat?

Da fällt mir jene Influencerin ein, der ein kostenloser Hotelaufenthalt verweigert wurde - und die daraufhin ihre Gemeinde mit Jammern zugemüllt hat. Allerdings war in diesem speziellen Fall der Hotelbesitzer als tatsächlich arbeitender Mensch einen oder auch viele Ticken schlauer als dieses Girlie ...


Das Menü

Guiseppe Arcimboldo
ist der wirklich nur ganz klein wenig bessere Maler von Tafelbildern, denn auf dem Vorspeisen- und Nachtischteller sitzt

jeder Crumble und alles andere wie eine Eins, akkurat bis in kleinste Detail  - man möchte einen dieser Teller einem Kind vorsetzen,

damit ein wenig Unordnung reinkommt.

Denkbar ist, dass diese Art der Anrichtung spätestens nach dem 50. Blog-Foto so langweilig wird wie mir heute die Stimmung vorkommt.

Dann kommt endlich der Hauptgang, der ein wenig lockerer angerichtet ist. Allerdings ist hier die Soße eine dünne Flüssigkeit, die an Plörre erinnert.

An was mich die Teller erinnern, möchte ich kaum sagen, aber etwas in meinem Kopf hat verordnet, das erste Wort zu schreiben, was mir dazu einfällt, und das ist:

Krankenhaus-Bettpfanne!


Fazit

Ein blutleerer Abend wird durch Teller-Gemälde aufgepimpt, die man sich kaum traut, anzutasten. Wilfried ist schwer genervt, obwohl doch von ihm nichts als

Begeisterung

erwartet wird.

Mit 37 Zählern folgt Kerstin dem ausgebildeten Koch Daniel (Montag und Dienstag nannte er sich noch Alex) zu einen Punktegleichstand.

Das ist auch gut so und entspricht den Wünschen ihrer Gäste.

Persönlich ist mir eine lockere Stimmung mit verrutschten Frisuren und meinetwegen auch verrutschtem Crumble lieber.

Und über allem thront die älteste 23jährige, die mir je vor die Augen gekommen ist: Marie.

Dem Abend bei Wilfried sehe ich entgegen wie dem lang ersehnten Regen nach

zu viel Sonnenschein.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Donnerstag, 25. Januar 2018

24. Januar 2018 - RTL - "Ich bin ein Star, holt mich hier raus"




Beschaulich wie in Midsomer Murders

... und gleich kommt Inspektor Barnaby um die Ecke und macht den Schlafmützen Dampf unter den Pritschen. Nach dem Motto "Langeweile raus" - "Power rein"!

Doch, wenn überhaupt, brodelt es nur unter den Kesseln, hier mal als kluge bis klugscheißerische, mal als empfindliche Köpfe getarnt.

Matthias glaubt, er sei im falschen Film, und da möchte ich ihm überhaupt nicht widersprechen, denn so mancher, der sich in Australien wiedergefunden hat, hat vorher nur an die Gage gedacht und sich weder Speisepläne durchgelesen noch die Bewertungen über die Unterbringung gelesen.

In einer filmreifen Parodie auf so manchen Flieger-Film holt Matthias dann als Quax, der Nicht-Bruchpilot 6 Sterne,

und das reicht fürs Essen allemal,

da Tina kaum mehr als ein, zwei fingernagelbreit futtert -

und Girlie Guiliana das Zeltlager verlässt.

Vorstellung und Realität ihres schweren bisherigen Lebens kommen im Camp einfach nicht überein,

dann fehlen noch die Kippen und zu Recht sehr schüchtern ertönt der Ruf

"Ich bin ein Star, holt mich hier raus."

Fremdschämen bei dem Wort "Star" muss nicht sein, falls einem auch sonst nichts heilig ist.

Aber endlich ahne ich, warum es so selten Interviews mit Models gibt, denn Guiliana verrät ein Interna: "Sprechen ist nicht meine größte Stärke, darum bin ich Model geworden."

Wer will, Guiliana, findet Wege ... das Sprechen zu erlernen.



Müde bin ich, geh' zur Ruh

Jenny
meuchelt ratzfatz den guten Ruf von Tina und nennt sie eine Schlafmütze. Nun, sie drückt sich vorsichtiger aus, denn die empfindsame Tina möchte niemand verprellen, schon aus Respekt vor ihrem Alter,

in dem andere noch mal richtig durchgestartet sind  (Ingrid van Bergen zum Beispiel).

"Wir lassen uns das Schlafen nicht verbieten", könnte Tina intonieren. Halt, es heißt doch eigentlich singen.

Stattdessen meint sie zu Natascha, die Wäsche an was auch immer aufhängt: "Wir bekommen alle eine Kollektivstrafe: Keiner darf mehr kacken."

D a s   ist die Sprache des Dschungels, die Sprache der Stars, die Sprache der Straße. Wer öfter spazieren geht, hört sie an einigen dunklen Ecken.

Und hier kriecht sie am späten Abend aus dem Fernseher.

Nee, da hat doch Inspektor Barnaby feinere Manieren, und sogar seine Mörder haben meistens das gewisse Etwas,

das hier im Dschungel verzweifelt gesucht wird,

jedoch unter dem abgebröckelten Lack, der abseits von dieser Veranstaltung aufgetragen wird und an dem hier Mangelware herrscht,

verloren gegangen ist.


Guten Tag, Gruß Silvia


24. Januar 2018 - Das perfekte Dinner - Wer ist der Profi - Mittwoch in Leipzig bei Daniel, vorher Alexander

Vorspeise: "Wasser":  Hasenthaler Waller, Flusskrebse, Kartoffelespuma, Krustentierbisque, Fenchel, Paprika
Hauptspeise: "Mais mal 3":  Maispoularde, Popcorn, Maispüree, Urkarotte, Rettich
Nachspeise: "Aus dem Becher":  Griechischer Joghurt, Rote Bete, Grüner Apfel


Alexander vs. Daniel

Gleich in den ersten Minuten merke sogar ich, die ich überhaupt keine Köche kenne und auch nie einen Einblick in Restaurant-Küchen hatte,

dass hier jemand kocht, der das gelernt haben muss.

Er beginnt seinen Dinner-Tag als Alexander, der undercover ist und dennoch so gerne erkannt werden möchte,

damit dieses Spiel für ihn zu einem Abschluss kommt.

Ehrfürchtig und andächtig versinkt Kerstin in seiner Vorspeise, und obwohl sie selber ganz, ganz leise wird,

spricht der schwarze Teller samt Inhalt sicher sehr laut zu ihr. Ich möchte nicht wissen, wie oft sie auf ihrem Food-Blog die Wörter

leise und laut benutzt, aber solche Lieblingsausdrücke sind tückisch und irgendwann werden sie nervig.

Marie ihrerseits übernimmt die von ihr sehr umständlich formulierte Frage, die den anderen vermutlich ebenso in den Sinn kommt und die ich hier auf den Punkt bringe:

Bist du der Profi?

Jawoll! Er ist es!

Und im Handumdrehen wird aus Alexander Daniel Klein.

Warum bis Freitag warten, wenn es ohnehin klar ist.

Dennoch gibt es einiges an Kritik, besonders von Wilfried, der an der Hardware (Teller) so einiges auszusetzen hat,

und ich kann das nachvollziehen:

Die Vorspeise hätte sich besser auf einem flachen Teller als in einer tiefen Mini-Kuhle gemacht.

Manchmal zählen eben doch die Außerlichkeiten einen Ticken mehr als die inneren Werte,

die hier jedoch absolut ebenfalls vorhanden sind.

Mir gefällt, dass Daniel zum ersten Mal in dieser Woche locker und lächelnd über den Schirm kommt, und das wertet seine Person ungemein auf.

Er bekommt 37 Punkte. Er ist der Profi. Er wird seinen Weg machen.


Guten Morgen, Gruß Silvia








Mittwoch, 24. Januar 2018

23. Januar 2018 - RTL - "Ich bin ein Star, holt mich hier raus ..."



Solo-Künstler, Busen und Klo


... und nicht zu vergessen:

Sind die diversen Gagen in mir nicht bekannter Höhe eigentlich gerechtfertigt?

Während Tina sich endlich mal richtig ausruht, meint sie, nun auch nichts essen zu dürfen, denn nach der Annahme ihrer Gage kann nicht nur sie auf die Idee kommen, dass man bei der Verpflegung so bescheiden wie möglich zugreifen sollte.

Gerade eben noch schafft sie den Weg zum Dschungel-Klo, und sie und Sandra stellen die Verdreckung desselben fest -

so war es noch in jeder Staffel. Tina vermutet die Männer hinter der Schweinerei.

So weit, so uninteressant und langweilig,

denn wie Kattia erklärt, gibt es verschiedene Busen-Formen. Ob sie die nach oder vor einer Operation meint, kann ich nur mutmaßen und füge ihren Apfel-, Birnen- oder Ball-Formen

noch die missglückten hinzu.

Mehrere Gleichmacher-Operationen hat vermutlich Tatjana Gsell hinter sich gebracht, denn irgendwo oben in meinem Kopf, in dem ein paar bittere Fotos von Frauen stecken, die nicht glimpflich frisch und wie neu vom OP-Tisch gesprungen sind -

 fällt mir diese sehr alte Katzenfrau aus Amerika ein:

Weit entfernt von such a Cat-Face ist Tatjana in der Tat nicht mehr ...

Nicht mal frühere Kommunisten wollten einander so ähnlich  sein.


Solo-Künstler

nennt sich Matthias, und ich habe keine Ahnung, wovon er das Wort "Kunst" ableitet. Muss eine Eigen-Interpretation sein,

von der sonst niemand etwas weiß.

Immerhin holt er mit Natascha gemeinsame 6 Sterne, und es ist ausgesprochen wichtig, dass er sich von all dem Quatsch 4 zusammen gefuttert hat - und sie nur 2..

Nur bei lebenden Tieren streiken beide ... Da beißen sie nicht rein.


Mich wundert, dass die Tierschützerin Sonja dem jeweiligen Tierleid so locker zusehen kann, während ich nur die bösen Ausläufer dieser

Seltsam-Prüfungen quasi unfreiwillig mitnehme.


Neue Tränen

würde Sydney vergießen, wenn er die Worte seiner Tochter vernehmen könnte - die mal so richtig Klartext spricht und simpel meint:

"Mein Vater ist ein Lügner."

Na, hoffentlich, sonst stirbt er noch, wer weiß wie, gemeinsam mit seiner Frau eines schönen Tages den ultimativen Liebestod.

Und wer das Lied "Tränen lügen nicht ... " kennt,

der weiß ohnehin, dass

Tränen die größten Lügner sein können.


Guten Tag, Gruß Silvia




23. Januar 2018 - Vox - Das perfekte Dinner - Wer ist der Profi? - Dienstag in Kassel bei Marie

Vorspeise: Gebeizte Forelle an Fenchel, Apfel, Dill und Rote Bete
Hauptspeise: Dreierlei Blumenkohl mit Rehrücken aus dem Reinhardtswald an Rotwein-Balsamico-Jus
Nachspeise: Honig-Thymian-Parfait mit geflämmten Orangen, Salzkaramell und Macadamia-Crumble


Generation "Ähm ... Genau"

Diese Wörter gehören zur Kategorie "dumme Angewohnheit", um einerseits das zuvor Gesagte kräftig mit einem "Genau" zu unterstreichen - und andererseits Leerlauf im flüssigen Reden mit "Ähm" zu überbrücken.

Keine gute Idee!

Als ich ein sehr junges Mädchen war, hatte auch ich solch ein Wort, das sich wie selbstverständlich ans Ende eines jeden Satzes festgetackert hat, dass es einen grausen konnte (ein typisch westfälisches Wort, hier und da hört man es noch heute) - mir selber inklusive, denn mir grauste am meisten vor diesem Wort.

Mit etwa 17 Jahren beschloss ich, in die Wort-Entwöhnung zu gehen - mit der Methode, ab sofort jeden Satz gnadenlos, ohne Rücksicht auf fliehende Gesprächspartner und ohne dieses Wort zu wiederholen -,

ging es sehr schnell und ich war rasch befreit von meinem Un-Wort des Lebens. Denn die Wiederholung aller Sätze, die mit diesem Wort endeten, war selbstverständlich auch sehr nervig.

Ob die 23jährige Marie je zu solchen oder anderen Methoden greifen wird, ist ungewiss, denn ihr Selbstbewusstsein ist in etwa mit der Sonne am Mittag auf einem gleichen Stand:

Dem Höchststand.

An ihren Koch-Künsten kommen gar keine Zweifel auf, denn nebenher verkauft sie diese gut, unter anderem mit der

Philosophie der Roten Bete aus dem Garten ihres Opas.

Während die Gäste sich teilweise nicht wirklich viel zu erzählen haben, lehne ich schon mal die Vorspeise für mich ganz persönlich ab, während die Gäste

eher den Couscous im Hauptgang nicht mögen: Sie hat ihn wohl nicht zubereitet wie dies Helga vor kurzem in Marrakesch getan hat,

sondern eher auf die Packungsbeilage gesetzt.

Den Nachtisch möchte ich überhaupt nicht beurteilen. Ich mag es einfach nicht, wenn Orangen durch mir fremde Finger filettiert werden, denn all der Saft, der dabei herausspritzt und die Finger klebrig macht, runden für mich solch eine Dessert-Beilage nicht gerade als appetitlich ab.

Unterdessen lünkert Wilfried in Maries Küche, probiert ein Schüppchen der Soße,  und gibt hier und da seinen Senf dazu.

Draußen stehen abgestellt in einer dunklen Ecke Rouven und Alexander mit ihren Pausen-Zigarettchen,

und man sollte ihnen noch einmal beim Paffen genau zusehen:

Denn demnächst wird dies sogar in Filmstreifen verboten sein. Nichts mehr mit

"Smoke Gets in Your Eyes".

Vorbei eine Ära, vorbei die Nebelstreifen auf der Leinwand, die zumindest keinen Zuschauer direkt belästigt haben, aber oft für die Dramatik zuständig waren.

Marie bekommt 29 Punkte, und ein paar mehr würde ich ihr gönnen. Doch wie sie selber sagt, geht es in einer "Wer ist der Profi"-Woche besonders kritisch zu.

Und heute kann sie wieder zur Uni gehen, um ihr Psychologie-Studium fortzusetzen ... damit am Ende auch der volle Durchblick vorhanden ist. Falls sie diesen nicht sowieso schon hat.


Guten Morgen, Gruß Silvia

Dienstag, 23. Januar 2018

22, Januar 2018 - RTL - "Ich bin ein Star, holt mich hier raus ..." 4. Tag im Dschungel



Tussi ist auf Gagen-Erhöhung aus

Keine Prüfung ohne Matthias, und da "tut" der zittern, denn noch einmal ohne Sterne zurück kommen und sich weiterhin nur um den eigenen drehen -

und Ansgar könnte durchknallen. Soll ich mir ausnahmsweise mal eine dieser elenden Prüfungen ansehen, um Matthias so überhaupt nicht die Daumen zu halten? Ich entscheide mich auch heute wieder dagegen, bekomme am Ende jedoch mit,

wie die arme Tussi Matthias durch Lebern und wer weiß was waten muss, dass die Tierhölle Bilder bekommt.

Nachdem Matthias lautstark nach einer Gagenerhöhung ruft, denn er habe schließlich die meiste Arbeit im Zeltlager,

sei ihm ein Job als Fassadenkletterer empfohlen, um mal auf den Boden der realen Gehälter zurück zu kommen.

Sein nächster Angst-Gegner sind Vögel, die in diesem Desaster ebenfalls vorkommen - und es klingt schon verwunderlich, dass sein Freund einen von Tussi ungeliebten Papagei in Einzelhaft beherbergt, der seinen Käfig nie verlassen darf.

Manchmal wäre alles umgekehrt besser.

Immerhin holt der Hasenfuß 5 Sterne und die feiert er, als hätte er alle Zwölfe geschmissen.


Tränen

vergießt erneut Sydney Youngblood, der nur im Namen etwas von jungem, kämpferischem Blut hat und ansonsten als nächste Tussi oder auch die größte Memme immer dann ins Spielfeld gerät, wenn er mal wieder über seine Frau lamentiert,

mit der er vor dem Miteinander-Sterben

jetzt und jetzt sofort wieder leben möchte.

Wie dumm, dass bei einem freiwilligen Auszug sofort die Kohle weg wäre - und das könnte seine Frau am Ende doch noch eher zu einem gemeinsamen Tod

als fröhlichem Miteinander-Leben nach dem Verzocken der Gage

bewegen.

Sydney bleibt - vorerst. Der Tränen sind noch nicht genug vergossen.


Psycho-Spiele

Böse Sachen hat sich RTL ausgedacht, und man kann sich denken, dass die Idee zu den Rankings

Erfolge
Schönheit
Intelligenz

aus den täglich praktizierten im eigenen Hause stammt.

Dass Jenny beim Ranking "Erfolge" und "Intelligenz" auf den hinteren Plätzen landet,

verursacht den nächsten Tränen-Schauer im tropischen Regenwald. Als Youtuberin mit einem eigenen Online-Shop

ist sie die influenzeste Influenzerin überhaupt ... nicht.

Manchmal frage ich mich, wer mir in ein paar Jahren beim Bäcker die Brötchen verkauft, beim Friseur die Haare färbt oder mich an der Supermarktkasse anflaumt. Alle möglichen Kandidatinnen für diese Jobs sind dann einfach nur noch Youtuberinnen.


Geständnisse

Tina Yorks Geständnis über ihre (überstandene?) Magersucht lässt Tatjana aufhorchen, und sie hat zu dem Nicht-Essen-Wollen ebenfalls ihr Scherflein beizutragen. Ihr Mann, 47 Jahre älter und längst nicht mehr unter den Lebenden weilend, hat damals befürchtet, dass die blutjunge Tatti zu fett werden könnte -

da begann es mit der Krankheit. Dass sie auch im Nachhinein von der übergroßen Liebe zu dem Chirurgen der seltsamen Fachrichtung "Verunfallte Chirurgie"  spricht,

verwundert mich überhaupt nicht - als völlig Dumme kommt Tatjana im Ranking nicht weg, und als solche rückt man nicht unbedingt mit der Wahrheit raus.

Tinas Magersucht-Auslöser bleibt im Verborgenen, aber nicht verborgen bleibt,

dass sie von dem ersten richtigen Essen seit Tagen gerade mal 4 Weintrauben nascht.

Die Camping-Genossen machen sich zu recht Sorgen um sie.

Tatjana weilt inzwischen beim Hochadel und ihrer damaligen Verlobung mit einem Prinzen von Hohenzollern.

Wenn die beiden je geheiratet hätten - müsste sie sich nun auf die Hochzeit in England vorbereiten und nicht im Dschungel

alt aussehen.


Fazit

In die nächste Prüfung muss Matthias mit Natascha als Begleiterin ziehen - und er nimmt die Herausforderung nach seinem ersten 5-Sterne-Höhenflug an,

ohne nach einer Gehaltserhöhung zu jammern.

Und füttert bitte alle mal TIna! Ein "Dr. Bob" als Beistand reicht auch nicht aus, da muss ein richtiger Arzt ran.


Guten Morgen, Gruß Silvia

22. Januar 2018 - Vox - Wer ist der Profi? - Montag in Braunschweig bei Rouven

Vorspeise: Ochsenschwanz-Wan-Tan und Hummer auf Kartoffelbett
Hauptspeise: Lachsfilet auf Rote Bete und Dillschmelz
Nachspeise: Schokoladen-Tempura mit Kokossoße und einem Fruchtsalat (Passionsfrucht / Physalis/ Mango/ Banane)


Unter Verdacht

der gesuchte Profi-Koch zu sein, steht Rouven nicht unbedingt, denn in diesem Ranking, nach dem ersten Tag abgegeben, liegt Wilfried ganz vorne. Wilfried redet eben viel, und da hört so manch einer schon das Geschirr klappern, obwohl er bislang nur Wörter krachen lässt.

Rouven gibt sich als Bankkaufmann aus, und ich nehme ihm das ab.

Nach seinem Auftritt beim perfekten Dinner können geneigte Kunden sich nun persönlich die Rezepte für sein Menü abholen

und einen Klein-Kredit für das darin enthaltene Kobe-Rind aufnehmen.

Das befindet sich vermutlich nicht immer in seinem Kühlschrank, dessen wichtigste Bestückung ansonsten Wein und Majonnaise sind -

während - falls die Zurkenntnisgabe von Interesse ist - in meinem Kühlschrank nie Nagellack fehlen darf.

Die Gäste trudeln ein und bekommen einen Aperitif, dessen Inhaltsstoffe nicht näher beschrieben werden (oder ich habe es überhört) -

und gleich danach hält schon die Vorspeise Einzug, der besonders

Wilfried sogleich eine Krone aufsetzt, die wie eine Profi-Koch-Mütze aussieht! Hurra, glaubt er, ich habe den Profi gefunden!

Gut so, Suche beenden, Profi enttarnt!

Doch dem kann Alex mit seinen Blicken nur etwas Abschätziges entgegensetzen, so dass ich nun denke, meinerseits den Profi aus der mir zur Verfügung stehenden Auswahl gefunden zu haben:

Alex!

Enttäuscht vom Kobe-Rind zeigt sich direkt im Anschluss Wilfried himself! Was er erwartet hat, wird nur er selber wissen,

aber hier ist er untröstlich. Die lange Flugreise im First-Class-Sektor ist dem armen Rind posthum nicht bekommen.

Sind die Erwartungen zu hoch gesteckt, guckt am Ende oft die Enttäuschung um die Ecke. Das ist eine bitterböse Erfahrung, die man äufig machen kann. Manchmal sogar auf höchstem angedachten Niveau.

Rouvens Nachtisch sieht gut aus und ist so auch noch nicht dagewesen, sieht man mal vom ordinären Obstsalat ab -

allerdings schmeckt mir warme Schokolade überhaupt nicht (ich brauche auch keinen flüssigen Kuchen-Kern, sondern einen insgesamt fluffigen Kuchen).

Selbstverständlich würde ich eigene Animositäten niemals bewerten, und in wieweit es die Gäste hier tun, kann ich nur vermuten und für mich behalten:

Rouven bekommt gute 32 Punkte. Das ist doch mal ein Anfang.


Guten Morgen, Gruß Silvia




Montag, 22. Januar 2018

21. Januar 2018 - RTL - "Ich bin ein Star, holt mich hier raus ..."



Die böse Macht im Hintergrund

ist das Publikum, und dieses hat entschieden, dass Matthias nicht nur die erste, die zweite, sondern auch die nächste Dschungelprüfung versemmeln bestreiten darf. Zumindest haben so die Zuschauer ein bisschen Schadenfreude auf ihrer Seite,

denn, nachdem er das Scheitern der 1. Prüfung allein Jenny zugeschoben hat (Video-Beweis sagt etwas anderes, aber an so etwas hätte höchstens Ansgar als ehemaliger Fußballer gedacht),

muss er eine Erklärung für das sternelose Nichtbestehen der 2. Prüfung seinen Ängsten zuschreiben (für Ängste ist das Verständnis immer am größten),

zu denen er jedoch so was von wie ein ganzer Kerl steht. Jeglichen Trost, der seinem Jammern folgt, nimmt er gerne entgegen,

während die Zuschauer sicher seinen weiteren Ängsten hoffnungsfroh entgegensehen.

Jenny leidet immer noch unter dem vermeintlichen Versagen, am Hunger der Mit-Camper schuldig zu sein,

doch Ansgars Ermunterung ist rasch zur Stelle, denn ihn haut so ein bisschen Zelten und Pfadfinder-Spielen noch lange nicht um.


Hungersnot

leidet nur Tina nicht, die trotz Nahrungsmittelknappheit und einer eintönigen Ernährung keinen Appetit verspürt. Sie zehrt vermutlich von ihren Erinnerungen ...

Doch auch anderen scheint die Durst-Strecke nicht so sehr aufs Gemüt zu schlagen wie man vermuten könnte - denn selbst am nächtlichen Lagerfeuer bleiben Lästereien - zum Beispiel über Mit-Gefangene - völlig außen vor:

Ich erinnere an Caroline Beil, die sich damals bis in die Bildzeitung hochgelästert hat - und darin heute noch hier und da Erwähnung findet., besonders als sie kürzlich mit über 50 Jahren noch Mutter wurde. Die konnte so richtig böse vom Leder ziehen! Dagegen ist das hier Kindergarten.

Währenddessen kann sich Matthias lediglich für den niederen Sprachgebrauch empfehlen, der tut ihm gut, denn ein Tu-Wort hier und da tut auch der Sprache richtig gut. Doch durchaus berechtigte Ängste vor der Sprache scheint er überhaupt nicht zu kennen.

Ansgar schielt lieber zu Kattia, deren bloße Nähe ihm den Satz entlockt: "Erst mit ihr schlafen, dann reden."

Ist das jetzt schon sexuelle Belästigung oder einfach nur ein dummer Macho-Spruch?

Daniele hat solche Sprüche nicht drauf, aber er erklärt dem Sender einmal und für alle Zeiten, dass es keinen Unterschied zwischen

Eigenbedarf und Teilen gibt.

Natascha hat kurz zuvor eine Zigarette abgegeben, die ihrem Eigenbedarf galt. An einer Kippe ziehen lassen - und somit sie zu teilen - hätte sie gedurft. Darauf kommt Daniele nicht klar und spielt den

Besserwisser. Dieser kleine Rebell im Camp!


Sydney in Love

Man kann auch sagen, es ist sein ureigenes Dschungel-Programm, seine Frau derart zu vermissen, dass dies kurz vor Fremdschämen angekommen ist,

und sicher noch weit darüber hinaus gehen wird.

"Tränen sind das Coolste, was die Welt hat", sagt auch jemand, und ich erinnere nicht, wer, denn

es gibt noch ein oder vielleicht zwei andere coole Dinge. Am coolsten ist es, wenn man die Tränen wegsteckt - und die

dazugehörigen Wörter für sich behält,

denn meistens stimmt ohnehin weniger als die Hälfte von allem Gesagten.


Guten Morgen, Gruß Silvia



Sonntag, 21. Januar 2018

20. Januar 2018 - RTL - "Ich bin ein Star, holt mich hier raus ..."

Tropischer Regenwald

Tag 2 im Dschungel

In der Hölle der Belanglosigkeiten

dauert am Ende der Sendung die Verkündung, wer am nächsten Tag in die Dschungel-Prüfung muss - länger als alles andere und gerät ziemlich langweilig,

denn vermutlich gibt die Mehrzahl der Camper keine RTL-würdige Paraderolle ab, so dass ich auch heute noch von Unbekannten sprechen muss und die Vermutung hege, dass dies auch so bleiben wird.

Sydney Youngblood, wohl Sänger, gibt heute den Schauspieler und bewirbt sich für eine Tatortrolle als durchgeknallter Ehemann,

der irgendwann gemeinsam mit seiner Frau sterben möchte,

denn er liebt sie so sehr und sie bedeutet die ganze Welt für ihn,

obwohl seine derzeitige Welt ein bisschen beschränkt ist auf ein paar Pritschen und Leuten, die darauf herumlungern - und mit offenem Mund wie Tina York dem Ende des Dramas und dem Geldeingang aufs Konto entgegensehen.

Vom Traum vom Dschungel in die bittere Realität desselben verbannt könnte sich Jenny Frankhauser fühlen, denn Matthias Wer? ist derart enttäuscht von Frauen, dass er meint, sie seien überhaupt nicht lieb.

Halt, das gehört doch gar nicht zusammen - denn Jenny bestätigt ihre eigene Dummheit,

während der offenbar von einer Bachelorette geschädigte Matthias von cleveren Weibsbildern redet.

Als Drohung kommt noch rüber, dass er jede Menge erzählen könnte.

Nur weiß ich nicht, ob es überhaupt von allgemeinem Interesse sein könnte, was jemand zu erzählen hat, der in den meisten Leben so überhaupt keine Rolle spielt - und dessen Gesicht mir jetzt bereits wieder entfallen ist -

zum Glück und nicht grundlos tragen alle ihre Namen auf den Rücken ihrer Knast-Kleidung.

Knast hört Tatjana Gsell nicht wirklich gerne - obwohl vermutlich genau die 16monatige Zeit im Gefängnis sie

nun in den Dschungel gebracht hat.

Man muss nur niederträchtig genug denken, dann landet man quasi bei den Vorgaben von RTL.


Natascha Ochsenknecht wacht über allem

und rät Jenny davon ab,  Familiäres breitzutreten. Das wäre ohnehin vor so einigen Jahren interessanter gewesen als heute, denn

wer will jetzt noch viel über Daniela Katzenberger in Erfahrung bringen, was die nicht selbst schon zum Besten gegeben hat?

Auf der Suche nach einer coolen Dschungel-Socke bleibe ich ebenfalls bei Natascha hängen - sie kann reden, als wäre alles von der größten Wichtigkeit und "Kein Kommentar" der beste Schutz gegen böse Presse-Leute und Camping-Gucker.

Tina wird hingegen von RTL examiniert, denn sie muss eine Inhaltsangabe über den Bachelor ans Publikum raushauen,

damit der letzte Zuschauer, der diesen Rosen-Schwachsinn nicht guckt, endlich weiß, wer der eine oder die andere ist,

die sich hier herumtreiben.


Fazit

Ich warte auf den perfekten Wahnsinn, aber ich glaube, da kann ich lange warten. Ein Potenzial sehe ich auf keiner Pritsche,

außer ein bisschen auf der von Jenny, die

zuerst redet und dann denkt. Umgekehrt wäre es zwar besser, aber es soll Leute geben, die überhaupt nur reden und auch im Nachhinein nicht denken.

Von Natascha werden wir vermutlich noch viel Schlaues zu hören bekommen, während Tatjana eher das Gemüt einer Schlaftablette hat -

und in die nächste Prüfung

muss Matthias Mangiapane - und wofür der nun wieder nicht berühmt ist,

weiß ich leider überhaupt nicht.


Guten Morgen, Gruß Silvia

Samstag, 20. Januar 2018

19. Januar 2018 - RTL - Ich bin ein Star, holt mich hier raus ... Nie waren sie so unbekannt wie heute ...


Nie waren sie so unbekannt
wie heute ...

Es ist schwierig, im Schnelldurchlauf und mit der bitteren Erkenntnis, so viele, wenn nicht alle Sendungen überhaupt verpasst zu haben, in denen die einzelnen Top-Stars (wenn man das Alphabet von hinten aufrollt, von ganz hinten - weit hinter Z), aufgetreten sind - nachzuholen,

denn nach wie vor sind mir die meisten Camper so was von unbekannt, dass ich mich wirklich dafür schämen muss, sie bislang nie wahrgenommen zu haben. Hinzu kommt, dass ich nicht in der Lage bin, die Leute auseinander zu halten.

Aber so lernwillig wie ich bin, habe ich mir ein paar Notizen über einige Camp-Willige gemacht, und die möchte ich hier zum Besten geben - doch nicht, ohne vorher

über die Dompteurin Sonja ein Wort zu verlieren. Sie kenne ich schließlich,

auch, wenn es mit dem

 Wiedererkennen nach einem Jahr Dschungel-Pause

etwas schwierig ist:

Sie ist jetzt auch ergraut? In Würde vielleicht noch? Oder doch vom Farbtopf des In-Friseurs? Egal, denn ansonsten rundet sie das

vermutlich notwendige Botox-Programm des Dschungels perfekt ab. Meine Omma hätte jetzt gesagt:

 "Kindchen, mir graust vor dir."

Aber ich bin unerschrockener als meine Omma es war, weil ich die permanente Reizüberflutung einfach ignoriere und mein Ding durchziehe.


Ein paar Kandidaten

kommen mir irgendwie bekannt vor, auch, wenn ich keine Ahnung hatte, dass Tatjana Gsell Entertainerin ist. Wen oder was entertaint sie denn? Gibt es da eine Adresse? Immer, wenn ich sie gesehen habe, hatte sie einen neuen jungen Hund an ihrer Seite (ja, ein Tier, nicht einen bösen Hundesohn von Mensch),

und kaum tat mir der eine leid, war schon wieder ein anderer an ihrer kurzen Leine des Unglücks.

Hunde sollte man nicht wie Botox verschleißen, obwohl man natürlich die Botox-Spritzer gerne wechseln darf wie die Unterhosen.

Vom Ehemann, dem Chirurgen, einst als Eliza Doolittle gesehen - hat leider nur die äußere Verwandlung geklappt, denn das Innere bleibt am Ende so hohl oder gehaltvoll wie es immer schon war. Ob hier eher hohl oder gehaltvoll gilt,

entscheide ich für mich ganz alleine im hohlen Kämmerchen.

Ach herrje, die Katzenberger hat eine Schwester! Nur, um mich auf Weiteres einzustellen: Wie viele Schwestern hat sie noch?

Diese hier heißt Jenny Frankhauser und trägt ebenfalls Trend-Grau als Statement vor sich her, das so niemand tun würde, wenn es nicht gerade in Mode wäre. Also immer mit der Herde rennen, dann macht man nix verkehrt.

Jenny mag sich selber nicht - eine gute Voraussetzung dafür, dass auch die Zuschauer sie nicht mögen werden.

Was Fußball angeht, bin ich völlig jungfräulich (eine doppelte Schande, wenn man wie ich aus Dortmund stammt), und so sagt mir der Name Ansgar Brinkmann rein gar nichts. Doch man sieht, wie schnell jemand aus dem Stadion raus und in den Dschungel rein kommen kann. Manche Jungs brauchen keine Trainer, sondern

Finanzberater, die aufzeigen, wie man die Kohle zusammen hält. Nicht immer ist RTL zur Stelle, um die Säckchen wieder zu fülllen ...

Tina York ist die unbekanntere der nun auch nicht mehr so wahnsinnig bekannten Schwester Mary Roos. Man spürt die Kompromissbereitschaft von RTL an allen Ecken und Enden  - sonst hätten die sich die andere Schwester gekrallt. Aber freie Auswahl steht RTL nicht zur Verfügung, eher leere Regale - und im Trüben fischen beherrschen sie ebenfalls.


Einige letzte Worte für heute

Allerdings kommt aus dem Mund von Tina York der vermutlich einzige wahre Satz des ganzen Abends:

"Ich gehe des Geldes wegen in den Dschungel."

Grenzen austesten - die übliche Verschleierung der Kandidaten - kann man immerhin auch, wenn man bei Rot über einen Ampelpunkt geht oder

- noch viel wirrer -

sich eine ordentliche Arbeit sucht wie Kellnern oder Putzen.

Schwer gestört durch vorherige Anfeindungen, wie ich denn nur diesen größten Trash aller Zeiten gucken kann, bitte ich, meine

verminderte Schuldfähigkeit

anzuerkennen. Ich kann einfach nicht weggucken, daher gucke ich hin ...

aber doch nicht so intensiv, dass mir jetzt alle Camper einfallen, die in der Sendung vorgestellt werden.

Immerhin kennt ihr das Dschungel-Klientel: Mehr als bis drei zählen können wir nicht.


Guten Tag, Gruß Silvia

19. Januar 2018 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag in Schlangen bei Paderborn bei Kerrin

Vorspeise: Thunfischtatar mit Avocado und Wasabischaum
Hauptspeise: Ravioli gefüllt mit Rosenkohl-Ricotta Creme, dazu Hirschragout
Nachspeise: Mousse au chocolat und Karamelleis mit pfeffrigem Birnenkompott


Eine Petersilienhochzeit

... die irgendwann der jetzt bereits 3.000. Sendung "Das perfekte Dinner" folgen wird, könnte Kerrin als Hochzeitsplanerin gut ausrichten. Doch heute darf sie der

3.000. Sendung

als Hobby-Köchin zu einem weiteren Erfolg verhelfen.

Vermutlich wusste Vox zu Drehzeiten noch nicht, dass sie eben diese Paderborn-Woche rund um den Jubeltag ausstrahlen würden,

sonst wäre einem die Zahl 3.000 derart oft um die Köpfe geflogen, und der Anti-Alkoholiker Michael hätte noch so manches Glas zusätzlich geleert, um auf diese Woche und überhaupt auf das Gesamt-Konzept anzustoßen. Ich sorge mich, dass Michael sich das Trinken in diesen fünf Tagen wieder angewöhnt hat ...

Das Sende-Konzept ist simpel:

Fünf Leute bekochen sich gegenseitig und bewerten dann das Essen, das Ambiente, die Person, die kocht undwerweißwasnoch - mal mehr, mal weniger gerecht. Zum Glück sitzt das Publikum auf den warmen Richterstühlen - und kann mögliches Unrecht am Ende ausgleichen.

Zu einem Ereignis wird das "Dinner" jedoch durch die Autoren, die jede Sendung mit einer vollen Breitseite an humorvollen Einfällen begleitet,

die Daniel Werner dann so eloquent vorträgt, als hätte er dies schon sein ganzes Leben lang getan.

In dieser Jubiläumswoche strahlt Vox vermutlich nicht ohne Hintergedanken eine abgedrehte Folge aus, in der sich alle Teilnehmer gut verstehen, Zickereien keine Chance haben, und in der am Ende

Kerrin als diejenige, die das 3.000. Dinner bestreitet,

auch den Gewinn von 3.000 Euro einstreichen darf.

Denn ja, fast vergessen: Sie hat auch gekocht - und dafür bekommt sie heute 37 unangefochtene Punkte,

denn ihr Abend rundet ein Fest der Harmonie ab.

Ehrlich gesagt, wäre eine Dinner-Truppe wie die aus Marrakesch, die mit der 2.995. Sendung endete, nicht

perfekt

gewesen für dieses schöne Jubiläum.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Freitag, 19. Januar 2018

19. Januar 2018 - Alternative Fakten: Die folgende Geschichte steckt ganz bestimmt nicht hinter diesem Foto

Alternative Fakten -
Die folgende Geschichte steckt ganz bestimmt nicht hinter diesem Foto:

Danke, Friederike!

Auf der regennassen Straße verfärbt sich das einst als Brautkleid gedachte voluminöse Gewand langsam straßengrau, und genau so ist es gedacht.

Der Schleier fehlt bereits gänzlich, denn er wurde vom Orkan "Friederike" erfasst, als die Braut in einem plötzlichen Anfall von tiefer Erkenntnis aus

der Kirche lief, Bräutigam stehen und Hochzeitsgemeinde ratlos zurück ließ, während die Brautjungfern verblüfft kichernd an einen Irrtum glaubten.

Doch es handelte sich um kein Versehen der Braut, denn an diesem von "Friederike" dominierten Tag lernte sie kurz vor knapp ihren Bräutigam mal so richtig kennen:

Als der Orkan noch als Wind ums Haus strich, in dem beide lebten, zog er sich in eine Ecke zurück und fürchtete sich, und vor allem ängstigte ihn das, was der Wetterbericht ansonsten noch verhieß.

Sie jedoch zog sich an und ihn aus dem Haus, denn schließlich sollte es ihr Hochzeitstag werden, und im Grunde genommen konnte der ja nicht

stürmisch genug sein.

Er spannte einen Regenschirm über seinen und nur über seinen Kopf auf, denn es regnete auch noch. Der flog ihm rasch zur Seite und ihr an den hübschen Kopf,

was sie ein wenig sprachlos machte, denn wer spannte bei Sturm schon einen Schirm auf, weil er Angst um seine Frisur hatte?

Schließlich saß der zukünftige Verlassene im gemeinsamen Auto, und sie knubbelte ihr Brautkleid so weit zusammen, dass er noch genug Platz hatte,

als eine Böe das Auto gegen ein anderes rammte. Da fing der Mann doch tatsächlich an zu weinen, denn er hatte sich den Kopf gestoßen

und außerdem liebte er dieses Auto heiß und innig.

Sie stieg aus, um dem Unfallgegner mal so richtig einzuheizen, obwohl weder dieser noch sie hier schuldig waren:

Jener sah sie in ihrem weißen Kleid und zog sogleich seinen Mantel aus, den er schützend darüber legte.

Irgendwie schaffte er es, dem verunfallten Auto zu entsteigen - und der fremde Mann fuhr sie in seinem, das weniger beschädigt war,

zur Kirche.

Ein bisschen wehmütig sah der Fremde sie darin verschwinden, während sie ihm einen langen Blick zurück zuwarf.

Vor dem Traualtar fiel ihr plötzlich der Hund ihrer Mutter ein und ihr Lieblingsspruch bezüglich Hunden kam gleich danach in ihr Gedächtnis:

... der Hund bleibt dir im Sturme treu ... der Mensch Mann nicht mal im Winde.

Und schneller noch als Friederike floh sie in Windgeschwindigkeit, die ihresgleichen sucht, aus der Kirche -

wobei ihr der Schleier vom Kopf wehte -

direkt in die Arme des Fremden, der dort immer noch stand.

"Danke, Friederike!" sagte er - und umarmte die Braut.

"Ich heiße Irma", erklärte sie, und sie küssten sich.

"Und ich Kyrill."

Gemeinsam stellten sie das Kleid später auf die Straße - warum, wieso, weshalb ... weiß man nicht, aber wer möchte, kann einen Augenblick darüber nachdenken,

ob man zur falschen Gelegenheit nicht vielleicht auch obendrein noch falsch gekleidet ist.


Guten Tag, Gruß Silvia