Freitag, 9. Juni 2017

8. Juni 2017 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag in der Nähe von Würzburg bei Marion


Vorspeise: Ein fränkisches Duett
Hautspeise: Geschmorte Schweinebäckchen auf Tauberschwarz-Soße an Serviettenknödeln und Rübenstiften
Nachspeise: Heiße Apfelkräpfle mit Vanillesoße und Schokominze


Volle Ladung Landluft

Ich fahre gerne mal aufs Land, aber noch lieber kehre ich wieder in die Stadt zurück. Es gibt sie eben, die Land- und die Stadtmenschen,

aber so unterschiedlich dürften die in ihren Emotionen auch nicht sein. Vor allen Dingen kann ich es nicht mehr hören,

wenn wir Stadtmenschen mit "Eben Stadtmenschen" betitelt werden. Als wäre dies eine qualitativ hochwertige Aussage und gleichzeitig eine Entschuldigung für unser teilweises Unverständnis, wie man auf dem Land zum Beispiel mit Nutzvieh umgeht. Wir haben hier schon den Durchblick,

auch wenn man leider nie auslernt:

Ich erinnere mich an eine andere Begebenheit auf dem Lande, als mir zu Ohren kam, wie man dort Kater kastriert. Ganz ohne Tierarzt und recht brutal. Dabei leben die Leute dort ja auch nicht hinter dem Mond.

Nun zu der ehemaligen Weinkönigin Marion, die auf ihren weltweiten Reisen als Repräsentantin des fränkischen Weins auch so manches kennen gelernt hat - und später an diesem Abend trotzdem kein Blatt vor den Mund nimmt.

Jetzt wissen wir, dass, falls Angela Merkel mal Wein trinkt, der weiß sein muss. Aber auch, dass sie selten Wein trinkt. Jetzt frage ich mich, welches Getränk wohl zu ihr passen würde

und komme nicht auf "Sex on the Beach". Die Frage stelle ich also hintenan.

Inzwischen ist Marion eine gelernte Winzerin - und kann Flaschen mit einem Schwert den Kopf abschlagen - oder auch nicht, denn ein bisschen üben muss sie noch.

Sie mag besser kochen als ihre Konkurrenten, die bereits abgeliefert haben. Trotzdem bekommt sie am Ende weniger Punkte als diese, denn mit einundzwanzig Zählern liegt sie auf dem bislang letzten Platz,

was mich ein wenig wundert, denn Sascha, der sonst immer ein bisschen über der Spur bewertet hat, gibt hier den Kritiker, der am Ende auch nur sieben Durchschnittspunkte gibt:

Zu viel Wein in allen Gängen? Hat Marion etwa gedacht, dass viel auch viel hilft? Keine Ahnung.


Miss Piggy

Auch Marions böse Story über Miss Piggy kann Sascha nicht wirklich betroffen gemacht haben, denn er selber

hat bereits als Kind Schweine geschlachtet, oh Graus!

Miss Piggy hieß ein sehr gelehriges Schwein, das von Marion als Zehn bis Zwölfjährige (so genau weiß sie das selber nicht mehr) auf Kunststückchen trainiert wurde.

Erst einmal eine hübsche Geschichte, denn Schweine sind sehr intelligente Wesen.

Doch den letzten Trainings-Parcours ging Miss Piggy zur Schlachtbank,

zuvor von Marion beim Namen gerufen.

Eine ganz harte Nummer für ein Kind, das damit aber gut zurecht gekommen ist. So gut, dass diese Episode zur Erheiterung eines Dinner-Abends beiträgt.

Wie in einem Nebel verschwinden meine Gedanken, die ich zuvor über Marion hatte ...

Bauern geben in der Regel aus gutem Grund ihren Tieren keine Namen. Doch wenn ein Bauernkind dem Tier nicht nur einen Namen, sondern auch

eine Identität gibt,

und es dann ohne zu mucken zur Schlachtbank führt, stimmt etwas nicht.


Guten Morgen, Gruß Silvia


1 Kommentar:

  1. Marion - tief verwurzelt in der heimischen Erde!

    Heute geht es aufs Land zu Marion. Wir dürfen Weinberg schauen, dürfen erleben wie die heutige Gastgeberin tief verwurzelt in ihrer Heimat ist und bekommen mit, wie stolz der Ort auf seine Marion ist. Richtig Klasse!

    Marion, rundum sympathisch und dennoch zielgerichtet, verarbeitet Produkte aus heimischer Produktion und möchte die Gäste ein wenig an seltene Rebsorten heranführen. Daher werden Gerichte aus der gutbürgerlichen Küche präsentiert, die Marion absolut schmackhaft zubereiten kann.

    Der Abend nur mit Marion und Theresia wäre eine Wucht geworden, der Abend Marion und Julius wäre von etwas großväterlichen Milde beseelt gewesen, die Mischung mit allen Gästen zusammen, wieder etwas langweilig, langatmig und einen Hauch uninspiriert.

    Apero: was sollte dieser Spruch, dass Theresia nicht erscheinen wird? Überflüssig und unfreundlich! Ich hatte Angst bei der zweiten Flaschenaktion und bin froh, dass alle Gäste heile ihren Sekt genießen durften!

    VS: sehr deftig das Süppchen...eher eine Suppe zum heimischen Schlachttag und etwas unpassend zum Frühling. Sascha mochte den Weingeschmack nicht, die anderen Gäste schienen durchaus zufrieden zu sein.
    HG: deftig, kräftig und lecker
    Dessert: wer jetzt noch nicht sattgeworden ist, kann ja noch Nachschlag verlangen!

    Das Interview zum Abschluss offenbart ein wenig den Charakter der Herren der Runde und der Blick von Theresia, nach Antworten von Sascha, spricht eine sehr deutliche Sprache! Ein grundehrliches Erstaunen kann einfach so gut durch die Augen ausgedrückt werden!

    Und morgen geht es zu Sascha, was bin ich doch gespannt....

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