Freitag, 16. Juni 2017

16. Juni 2017 - 100 Erlebnisse, die man sich verkneifen sollte ... Nr. 1: Nachts, eingeschlossen in einem Kaufhaus



100 Erlebnisse, die man sich verkneifen sollte ...

1. Erlebnis:


Nachts, eingesperrt in einem Kaufhaus

Da Mut immer mit der Anzahl der beteiligten Personen an einer Aktion wächst, muss ich eine Freundin nur geringfügig überreden,

sich mit mir über Nacht in einem Kaufhaus einschließen zu lassen.

Voller Tatendrang, aber ohne Plan, verlassen wir unser sicheres Versteck (wird nicht verraten), sobald alle Angestellten in ihren hoffentlich schönen Feierabend starten.

Wir beabsichtigen auch nicht, ihnen den morgendlichen Arbeitsbeginn irgendwie zu versalzen, sondern sie höchstens ein bisschen ratlos in den Tag starten zu lassen.

Also beginnen wir im Untergeschoss in der Feinkostabteilung und suchen zielsicher nach der teuersten Flasche Wein, die wir öffnen,

denn ein bisschen von außen gesteuerten Mut brauchen wir trotz allem noch:

Leider ist das edle Weinchen gar nicht mal so lecker, so dass wir die Flasche ungeleert stehen lassen und uns eine im eher mittleren Preissegment greifen -

lecker - und voll übermütigem Mut geht es danach weiter.

In der Parfümerie beduften wir uns, dass so manchem der Atem weg bleiben würde - aber man muss das Leben einatmen, so lange es pulsiert, auch, wenn einiges künstlich ist.

Die Bettenabteilung dient zu einem kleinen Nickerchen in dem Showbett - denn die Nacht ist noch lang.

Durch alle Abteilungen weht uns der Duft von diversen Parfums hinterher, und wir entschließen uns, hier und da Umdekorierungen vorzunehmen,

denn nächtliche Besucher eines Kaufhauses wollen vielleicht unentdeckt, aber nicht unbemerkt bleiben.

Um drei Uhr in der Nacht gefällt es uns, in den besten Klamotten, die solch ein Haus zu bieten hat,

ein Schaufenster zu betreten:

Die ersten Spätheimkehrer sind unterwegs und als sie an der Scheibe vorbeigehen,

zwinkert ihnen die eine Schaufensterpuppe zu, während die andere das Händchen zum Winken hebt:

Besoffen betroffen bleiben sie stehen und glauben, ihren Augen nicht zu trauen. Am nächsten Freitag werden sie ein bisschen weniger trinken, so hat der Auftritt auch sein Gutes.

Müde von der Last der eingesperrten Zeit ruhen wir uns anschließend im Show-Bett aus,

und am frühen Morgen

lassen wir dann neben allem, was wir verzehrt haben,

ein Scheinchen liegen.

Wir sind ja die Guten. Und wir nehmen auch nichts mit. Wir wollten nur einmal ein Kaufhaus ganz für uns alleine haben.

Weitere Erlebnisse, die so nicht stattfinden, werden folgen ...


Guten Tag, Gruß Silvia




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen