Dienstag, 9. Mai 2017

8. Mai 2017 - Vox - Das perfekte Dinner - Montag in Oberbayern (Tegernsee) bei Sibylla




Vorspeise: Asiatischer Würz-Sud mit Jakobsmuschel und Riesengarnele (Reisnudel, Zuckerschoten, Sprossen, Karotten)
Hauptspeise: Im Ganzen gegartes Kalbsrack mariniert mit Thymiansenf, dazu Tonkabohnen-Rotweinsoße, pikanter Kohl und sautierte Kartoffeln
Nachspeise: Orangen-Crème mit Kardamom und karamellisierten Pistazien


Nicht jedem Anfang wohnt ein Zauber inne ...

und es beginnt bereits mit der Entzauberung, als Florian und Winfried der aus Hannover stammenden Sibylle versprechen,

so gut wie möglich hochdeutsch zu reden.

Dass dies ebenfalls den bei der "Stange gebliebenen" Zuschauern gelten sollte, interessiert niemanden - auch die Dreh-Crew nicht, die eigentlich darauf achten müsste,

dass ihr Programm-Inhalt noch an der Nordseeküste verstanden wird.

Folglich kommt, was kommen muss - Winfried verstehe ich so gut wie nie. Weder weiß ich nun, warum er seit 25 Jahren kein Fleisch mehr isst (wegen einer Gruppe von Vegetariern?),

noch verstehe ich seine bollerige und überflüssige Initiative,

als er Nadines Teller kurzerhand in die Küche trägt und Sibylla nötigt, das Kälbchen-Fleisch zu reduzieren, weil es ihr zu groß ist.

Mia san mia? Und wo wir hinkommen, wächst kein Gras mehr?

Die Gastgeberin hingegen findet alles, was sie zubereitet, probiert und ausgibt, höchst köstlich und perfekt. In endlos vielen Jobs als Hotelfachfrau crossover the world erworbene Selbstsicherheit?

Und als nicht jeder Weißwein zur Vorspeise möchte, lehnt sie es ab, jetzt bereits den Roten auszuschenken. Da bleibt sie stur.

Es ist schwierig, sehr schwierig. Und genau gleichzeitig lobt Michaela die zusammen gewürfelte Gruppe,

als hätte sie ihr Leben lang auf genau diese Leute gewartet.

Anfangsschwierigkeiten wie bescheidene Zurückhaltung, ein leises Beobachten und sich erst einmal ein bisschen fremd fühlen und langsam herantasten, ist hier kein Thema.

Ohne sanften Übergang geht es sogleich in die Vollen.

Trotzdem werten alle fair, insgesamt geben sie zweiunddreissig Umdrehungen,

während ich mich jetzt umdrehe

und der Dinge harre, die sie sich noch einfallen lassen.


Guten Morgen, Gruß Silvia






1 Kommentar:

  1. Sibylla - ausgesetzt am Tegernsee!

    Nun, man kann es schlimmer treffen, wenn man nach der großen Welttournee keine Lust mehr hat auf Reisen und eine schöne Arbeitsstelle in Oberbayern finden kann. So stellt man sich halt die ländliche Idylle mit Wasser, Bergen, Skifahren und gemütlichen Einheimischen vor. Sollte man doch zu viele Heimatkrimis, seelenvolle Heimatfilme und schicksalsschwangere Telenovelas in Laufe des Lebens genossen haben?

    Also Sibylla möchte einen kleinen Ausschnitt ihres Lebens in der Küche nachempfinden. Da gibt es Asien zu entdecken, Fleisch aus der neuen Heimat zu verkosten und Orangen aus dem Land wo die Zitronen, blühen zu genießen. Sybilla ist wohl vorbereitet, entspannt und auf die neuen Bekanntschaften gespannt. Tja, zu dieser Zeit ahnte sie noch nicht, welch "putzigen" Gäste da noch so aus der Ferne zu ihr wandern werden!

    Die Küchenvorbereitungen sind erledigt, der Tisch eingedeckt und dekoriert, die Katzen in den Garten auf Erkundung geschickt! Noch schnell eine VOX-Praktikantin hinter dem Küchentisch versteckt und schon kann es "DingDong!", in den ersten "Nahkampf" in dieser Woche übergehen.

    Keine Vegetarier, aber Gäste die kein Fleisch essen, keine Allergiker aber Gäste die keine Meeresfrüchte und kein Entenfleisch vertragen, keine Alkoholverächter, aber Gäste die lieber zum Apero Bier trinken und dann Rotwein möchten, wenn Weißwein auf dem Tisch steht oder doch lieber mal das Fleisch der Sitznachbarin kleinschneiden lassen. Kaffee eine wundervolle Idee aber doch nicht zum Dessert und überhaupt "eigentlich mag ich nix Süßes", ne klar, dieser Satz ist beim Dinner ja noch nie ausgesprochen worden und überhaupt, ist die Sendung bald vorbei, ich muss noch Trachtenhosen zusammenklöppeln.

    Apero: sehr schön, sehr süffig - nur die Eiswürfel in den Gläsern nerven.
    HG: ein wenig blass das Fleisch - und dennoch sieht es echt lecker aus. Die Gäste geschockt vom Anblick einer dickeren Fleischscheibe, stehen auf und sind kurz davor, kreischend den Schauplatz zu verlassen. Skandal, was für ein Skandal - wie kann man nur Fleisch in Scheiben servieren, es gibt doch so schöne geschnetzelte Varianten!
    Dessert: die Orangencreme sah doch sehr nach Gelatine aus und weniger nach Creme.. Das nette Kaffeeangebot bleibt unerhört und die Gastgeberin ist froh, dass die Gäste bald von dannen ziehen!

    Glückwunsch zu verdienten 32 Punkten!

    Fazit an diesem Abend: wer hat eigentlich behauptet, dass nur die Menschen in großen Städten zickig sein können?

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