Dienstag, 28. März 2017

27. März 2017 - Vox - Goodbye Deutschland - Jens und Daniela


"Für sie würde ich töten"

sagt Jens B. und meint damit seine ihm bald vielleicht angetraute Daniela, der er heute - am Tauftag der Zwillinge - einen Heiratsantrag machen möchte.

Auf die anderen Frauen angesprochen, denen er zuvor schon in ähnlicher Weise näher gekommen war und um deren Hände zu erhalten, er sich Wörter abgerungen hat,

will er nicht mehr eingehen.

"Mit ihr kann ich mir alles vorstellen", erklärt er stattdessen. Und ich schließe mich seinen Vorstellungen an,

ohne meine preis zu geben.

Letztlich bezeichnet er sie und sich als "Zwei wie Pech und Schwefel", wobei mir das besser gefällt als "Passt wie Faust aufs Auge".

Völlig überdreht aufgeregt, denn Daniela hat keinen blassen Schimmer - Bigsmiley - von dem, was ihr bevorsteht, übt er fleißig an einem Gedicht

aus dem Netz. Das ist derart kitschig und banal, dass man sich am Ende für ihn freut,

dass er den Text vergisst.

Nicht vergessen hat er, seine Eltern zur Taufe einzuladen, die sich hier als "Außenseiter" sehr willkommen fühlen. Selten hatten sie in ihrem Leben Gelegenheit, die vielen Enkelkinder richtig kennen zu lernen.

Warum eigentlich? Man kann  mit Enkeln Kontakt halten - selbst, wenn der Sohn und die jeweilige Frau voneinander getrennt sind!

Ehrlich gesagt bin ich froh, dass das alles nicht meine Baustellen sind - nicht mal im Entferntesten.

Daniela verdrückt mal wieder ein paar mehr Tränen als man am Ende als Zuschauerin noch ertragen kann, denn

ihre Familie ist nicht zur Taufe und Verlobung angereist. Doch für alles gibt es Gründe, und manchmal verbergen sich dahinter sogar Abgründe.

Wer jetzt denkt, ich sei abgründig, weil ich mir diesen Malle-Quatsch noch ansehe, der irrt,

denn ich habe es mir nur rasend schnell mit dem Finger auf dem Vorlauf angesehen. Wenn ich dabei auch "Wichtiges" verpasst habe,

so

höre ich dennoch Jens' Worte:

"Eine schöne Frau will geheiratet werden!"

Männer, die viel früher als er geboren wurden, reden heute vielleicht noch so ... für alle anderen gilt es, im

21. Jahrhundert angekommen zu sein.

Die nächsten Tränen vergießt dann vor allem Daniela ...

entweder bei der Hochzeit ... oder ...

weil diese am Ende doch noch platzt.

Ich wünsche allen ein schönes Leben, auf Mallorca oder sonstwo. In guten wie in schlechten Tagen, bei guter oder böser Nachrede und nach jeder neuen Überschwemmung sowieso.


Guten Morgen, Gruß Silvia

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