Freitag, 30. September 2016

30. September 2016 - Vox - Das perfekte Dinner - Das Wunsch-Menü - Freitag im Ruhrgebiet (Gelsenkirchen?) bei Renè



Vorspeise: Çig Köfte (Bulgur mit Rindfleisch, Marol-Salat und Zitrone)
Hauptspeise: Joghurt-"Manti" (gefüllte Hackfleischnudeln, angemacht mit Joghurt und Paprika-Öl)
Nachspeise: Griechischer Nusskuchen mit Honigeis


René muss Kerstins Wunsch-Menü kochen



Halb besoffen ist rausgeschmissenes Geld ...

meint Kerstin zum heutigen Gastgeber René.

Ach nein, das ist meine eigene Interpretation vom Dinner, das der Mann aus dem Ruhrgebiet heute hinlegt.

Er macht Musik, vielmehr spielt er nur eine laffe Gitarre, und genau so handhabt er das vorgegebene Menü:

V i e l   m e h r

ist nicht drin. Eine ganze Woche als Kritiker-Papst unterwegs, und dann Angst vor einer einfachen Dinner-Folge haben:

Das sind genau die Kerle, die keiner braucht.

Kerstin möchte mit ihrem Wunsch-Menü an Erlebnisse in ihrem Leben erinnern, und somit ist der Rote Faden vorhanden,

aber nicht unbedingt sichtbar für andere Leute.

Und dann kommt René mit David Hasselhoff um die Ecke -

der "Hassy" glaubt auch, er habe die Berliner Mauer zum Einsturz gebracht. So wie René glaubt, er bringt eine Ruhrpott-Bande zum begeisterten Ausruf von jweils zehn Punkten,

während er so was von gar nicht abliefert.

Selbst sein Gesang ist neben jeder Möglichkeit, den wirklich zu kritisieren. Damit würde man sich auf Stufen begeben, die einem am Ende nur leid tun.

Er bekommt dreissig Pünktchen, und das sind mehr als Gesang und Kochen zusammen ergeben.

Es gewinnen Marcel und Kerstin mit jeweils zweiunddreissig Punkten.

Sie dürfen sich die 3.000 Euro teilen und damit ihre neuen Leben aufbauen,

denn genau so

haben sie sich dargestellt.

Als ging es um ihr Leben!

Warum bewerben sich Leute beim vorgeblich perfekten Dinner? Die einen möchten ins Fensehen (ich weiß, das ist nicht neu), die anderen promoten irgendwelche Dinge  (auch alt, uralt), die dritten haben keinen Grund, sich in der Öffentlichkeit und in ihren Küchen zu zeigen, denn sie können nicht kochen. Wobei natürlich die erstens Genannten auch meistens nicht kochen können.

Das möchten sie durch ihre Ober-Coolheit überspielen. Aber nicht jeder ist cool, der sich dafür hält.

In der vergangenen Woche sah man Neid und daneben den Versuch, sich für jeweils eine Stunde unsterblich machen zu wollen. Wem ist es gelungen, wem nicht?

Niemanden von den Protagonisten muss ich wieder sehen. Es sei denn,

Kerstin verlässt ihre griechische Freundin und verliebt sich auf Gegenseitigkeit unsterblich in Jens Büchner  und wandert nach Mallorca aus,

oder Dana singt ein Gutenacht-Lied beim "Superstar"-Casting und bekommt einen Gute-Nacht-Tee von Dieter Bohlen verabreicht.

Marcel könnte eine Leiche im Tatort geben, denn nur stumm ist er zu ertragen.

Die Mörder könnten unter den Dinner-Teilnehmer sein, die jetzt erstmals die Ausstrahlung sehen ... zum Beispiel wäre ein

Beamter wie André plötzlich ein Rache-Bengel.

Sorry, ich habe diese Woche überhaupt nicht ernst genommen, dazu waren die Darsteller einfach allesamt zu bekloppt.

Guten Abend, Gruß Silvia


30. September 2016 - Dumpfbacken-Professorin Sophia Thomalla



Dumpfbacken-Professorin  Sophia Thomalla

Wer ist eigentlich dieses Wesen, das auf Teppichen zu Hause ist, und bei deren Aussagen einem nur in den Sinn kommt,

dass man sie schnell unter den Teppich kehren muss, bevor sie wirklich Unheil anrichten,

diesmal bei Frauen, die über 70 Kilo wiegen.

Denn besonders, wenn es um Plus-Size-Models geht, kann Sophia überhaupt nicht verstehen, warum man diese auf die Menschheit loslässt - weil sie als Vorbilder mal so überhaupt nicht taugen.

Eigentlich kümmere ich mich auf meinem Blog sehr selten um dumme (Z-prominente) Menschen, aber diesmal mache ich eine Ausnahme und habe Erkundigungen eingezogen, wer dieses Wesen überhaupt ist,

deren Fotos, wenn sie nicht gerade auf Roten Teppichen posiert, in Portalen für Magersüchtige genau richtig wären.

Schauspielerin sei sie und Moderatorin. Moderiert sie sich nun selber weg? Und wo hat man sie schon einmal in einem Filmchen gesehen?

Aber jetzt taucht sie als Ernährungs-Beraterin auf, und da ist sie selbstverständlich zur richtigen Zeit am richtigen Ort.

denn man möchte liebend gern ihre Gedanken hinter den ausgesprochenen kennen lernen. Die sind bislang privat, und kein Papparazzi kann sich - um Gedanken bemüht - auf die Lauer legen,

um diese Worte abzuknipsen und sie ad absurdum zu führen.

Sie ist Life-Style-Professorin mit Lehrauftrag an der Dumpfbacken-Universität, doch es  stellt sich die Frage,

was sie eigentlich beruflich macht,  was sie je gelernt hat, wenn sie nicht die Ober-Dumpfbacke gibt.

Größtenteils in Gelsenkirchen groß geworden, aufgenommen und mit großgezogen von Rudi Assauer - der wohl zu sehr mit dem neuen Super-Stadion beschäftigt war, als dass er sich hätte kümmern können - hat sie

jedoch die Gelsenkirchener Schnauze verinnerlicht. Und zwar die, die nicht mal jeder Gelsenkirchener kennt, geschweige denn, jeder aus dem Ruhrpott.

Zwar bleibe ich mit weit unter 70 Kilogramm ganz außen vor, aber sie wird schon was finden, was ihr auch an mir - und meinesgleichen - nicht behagt:

Vielleicht die Tatsache, dass ich älter bin als sie ... oder aus Dortmund ... oder klüger ...

Irgendwas geht immer. Und bekloppter ist einfacher als ...

die Klappe zu halten,

besonders, wenn nur Dummes aus ihr raus kommt.

Die Frage, wer eigentlich Sophia Thomalla ist, stellt sich nicht mehr. Sie ist so unwichtig wie sie sich selber für wichtig hält.

Feiert eure Kilos, seid ihr selber!  Den dummen Spruch zu ihrer Aussage dazu erspare ich mir und euch.

Nur eines: Dummheit ist unheilbar.

Sie kann ja nichts dafür! Sie wollte nur mal in die Presse und auf diesen Blog.

Guten Tag, Gruß Silvia

29. September 2016 - Vox - Das perfekte Dinner - Das Wunsch-Menü - Donnerstag in Dorsten bei André


Vorspeise: „Soto Ayam“ (Herzhafte Indonesische Geflügelsuppe mit Saté-Hähnchenspießchen)
Hauptspeise: „Mama Sims Nasi Kuning mit Rendang und Gado Gado“ (Gelber Reis mit indonesischem Gulasch und gedünstetem Gemüse)
Nachspeise: Kirschgrütze mit Vanillesoße meets „Pisang Goreng“ (gebratene Banane im Teigmantel)


André muss Marcels Wunsch-Menü kochen.


Wer andern eine Grube gräbt

zahlt manchmal, wenn die Gerechtigkeit gewinnt, einen hohen Preis und fällt selber rein.

Zwar bleibt André mit einunddreissig Punkten und einen Zähler hinter dem Menü-Wünscher Marcel zurück - aber die Gunst der Zuschauer hat er auf seiner Seite,

während Marcel nun als "fiese Möpp" da steht und in der nächsten Zeit die Scherben einsammeln muss.

Vielleicht ist er auch nur der Handlanger von Jan Böhmermann und wurde von diesem eingeschleust?

Doch vorerst gehe ich von dem Gesehenen aus, und da treibt es Marcel auf die unbedingte Spitzenposition in Sachen sich für Geld zur Hure zu machen.

In Erinnerung an das erste Weihnachts-Menü bei Madam Sim, der Mutter seiner Freundin, muss André

diese Begeisterung jetzt ausbaden.

Er schlägt sich wacker und tapfer, aber es ist Marcel bereits seit dem Einreichen seines Menüs klar, dass niemand an Madam Sim heran reichen wird.

So soll es sein, so wünscht er es sich - und es wäre noch katastrophaler gekommen, wenn Dana sein Menü gekocht hätte ...

Für vermutete Glückskekse würde Marcel glatt einen Punkt Abzug geben, sagt er im Vorfeld - und will dann doch

die Kirche im Dorf lassen und nicht allzu böse unterwegs sein.

Vielleicht steht auf seinem Glückskeks: Du hast einen geheimen Bewunderer!

Und damit ist Vox gemeint, die sich diebisch über die zum Teil bösartige Kritik freuen. Das heizt die Gemeinde an, das treibt den Zuschauern den Blutdruck in die Höhe.

Bitte weg aus dem Fernsehen mit Leuten wie Marcel!

Ein Menü, dass er selber im Leben nicht zubereiten möchte, einem anderen aufs Auge zu drücken, schreit nach Karma - es kommt alles zurück im Leben und man trifft sich immer zweimal.

Ich hoffe immer noch, dass Marcel nur ein Lockvogel von Jan Böhmermann ist.

Aber vermutlich ist er nur ein Schnösel, der anderen zeigen will, wo der Hammer hängt - und der selber keine Ahnung hat, dass der immer dort hängt,

wo man anderen noch ein bisschen Respekt entgegen bringt. Zu hoch also für Marcel.

André wird sicher nicht der Gewinner meines Herzens in dieser Woche, aber diese hinterhältige Chose hat er nicht verdient.

Vielleicht sollte ich mich fremdschämen für solch einen Ruhrpottler wie Marcel, aber der geht mir am Arsch vorbei.

Auch hier haben nicht alle ihr Herz am rechten Fleck. Auch hier sind die Leute ganz genau so wie überall. Wir sind ja nicht geclont.

Guten Morgen, Gruß Silvia



Donnerstag, 29. September 2016

28. September 2016 - Vox - Das perfekte Dinner - Das Wunsch-Menü - Mittwoch in Dinslaken bei Dana


Vorspeise: Klassischer, griechischer Bauernsalat mit selbstgemachtem Walnuss-Brot und Zaziki
Hauptspeise: „Stifado“ (griechisches Ofengericht)
Nachspeise: „Revani“ (Griechischer Nachtischkuchen)


Dana muss Renés Wunsch-Menü kochen


Das Seufzen der Lämmer

meint man aus diesem "Stifado", interpretiert auf rein Dinslakener Art, herauszuhören. Ein paar Minuten über die A 59, und sie hätte sicher irgendwo das von René gewünschte Fleisch bekommen - und vielleicht gibt es sogar in Dinslaken noch mehr Geschäfte als nur das, in dem sie Mengen einkauft, die noch für mindestens eine ganze Woche Familien-Essen reichen.

Gut, dass ihr Papa Peter ihr zur Seite steht, denn ohne ihn würde das wohl alles nichts werden und schon gar kein Versuch sein, ein perfektes Dinner zuzubereiten. Denn natürlich bleibt es leider bei dem Versuch.

Was jedoch kein Grund für René sein sollte, ihren Salat als mit zu wenig Seele angerichtet zu bezeichnen. Ist doch alles drin in dem griechischen Salat -

wie und um Himmels Willen auch noch spürbar für andere steckt man seine Seele in einen Salat, dessen Ingredienzen festgelegt sind?

Vorbild für diesen Salat ist sein griechischer Beinahe-Schwiegervater, der in Dänemark ein Lokal betreibt und dessen große Seele nun unheilvoll über der Dinslakener Wohnung von Dana schwebt. Quatschkopp nennt man Leute wie René hier im Pott - und das ist nicht zwangsläufig niedlich und freundlich gemeint.

Die Seele oder wenigstens ein bisschen mehr Liebe zu den Produkten könnte sie allerdings für den Hauptgang gut gebrauchen. Nach all der Recherche im Internet vertraut sie jedoch auf die Verkäuferin im Supermarkt, der sie umständlich erklärt, warum sie dieses Gericht zubereiten muss und wofür und sowieso  - damit hält sie nur den Verkehr auf.

Überhaupt spricht sie manchmal sehr umständlich und auf eine Art, dass man beim zweiten Wort bereits weiß, was sie sagen möchte, aber noch hundert Worte hinterher schiebt.

Ein "Arschlochkind" sei sie in ihrer Pubertät gewesen, erzählt Papa Peter. Dieses Kind ist nun halbwegs erwachsen und trifft auf die Leute vom Fernsehen. Wenn das mal im Nachhinein bei der Ausstrahlung nicht für Erinnerungen an die schlimme Zeit auf der Schwelle vom Kind zum etwas reiferen Menschen erinnert!

Die drehen auch nicht immer mit Seele ihre Sendungen runter.

Neunundzwanzig Punkte kann sie verbuchen. Das ist nicht schlecht, das ist nicht gut. Das ist nett gemeint. Mehr ist ihr Beitrag zum Format "Das perfekte Dinner" keineswegs wert.

Für den nächsten Koch schwant mir nichts Gutes: Er muss Marcels Wunsch-Menü kochen. Und das ist etwas, auf das dieser überhaupt keinen Bock hätte, es selber zu kochen ... weil es schwierig sei.

Offenbar hat Marcel auch keinen Bock, einen fröhlichen Wellensittich in seiner Wohnung zu beherbergen und lässt ihn einsam und deprimiert vor sich hin vegetieren.

Mit dieser gesamten Runde werde ich nicht warm. Anders gesagt: Sie lassen mich alle völlig kalt.

Guten Morgen, Gruß Silvia 

Mittwoch, 28. September 2016

28. September 2016 - Angelina For President! - Und alle Sorgen sind dann sowas von 2016 ...



Die Welt kann sich ruhig zurück lehnen

und das Ergebnis der Präsidentschaftswahlen in den USA gelassen abwarten, denn wer von beiden es auch wird -

Hillary oder Donald -

es gibt eine, die schon mit den Hufen scharrt und spätestens in vier Jahren mit einem Paukenschlag für die nächste Wahl

zur Verfügung stehen wird. Immer im Schlepptau die bis dahin auf zehn Kinder angewachsene Familie mit der allein erziehenden Mutter, die dann so heilig ist,

dass ihr zumindest schon mal die Seligsprechung noch zu Lebzeiten sicher ist. Ein Lied wurde ihr bereits gewidmet: "Nur mal schnell die Welt retten ..."

Den Anfang hat sie gemacht und das Hindernis Brad Pitt aus dem Weg geräumt. Ohnehin gäbe es für einen Mann wie ihn im Weißen Haus zu viele Schlupfwinkel und Swimming-Pools für amouröse Gelegenheiten.

Da ist es besser, keinerlei miesen Gerüchten ausgesetzt zu sein,

wenn sie durchstartet und an die Tore des beliebten Hauses rüttelt.

Mit ihr wird die Welt schnell zu einem "Better Place", Donald Trump nach Guantanamo geschickt und Hillary zum Friseur.

Nie wird die Welt eine bessere mächtigste Frau der Welt gehabt haben als Angelina. Alle Kriegs-Waisen müssen von den Abgeordneten adoptiert werden,

während sie schnell sowieso alle Kriege beendet. Den Kriegern geht ihr eigenes Kriegstreiben dann auch gehörig an die Nieren und auf die Nerven,

weil jederzeit Angelina anreisen könnte, um persönlich die Mienenfelder zu räumen und mit der Heiligen Mutter Theresa samt Heiliger Diana als Symbol im Kampfesschwert

gegen jedes Unrecht der Welt vorzugehen.

Wir alle könnten uns dann zurück lehnen, die gute Frau machen lassen, und Sorgen sind dann so was von 2016, dass man darüber nur noch lachen kann.

God Save Angelina.

Nur den Umweg über Hillary oder Donald versteht jetzt sicher niemand mehr.

Guten Tag, Gruß Silvia

27. September 2016 - Vox - Das perfekte Dinner - Das Wunsch-Menü - Dienstag in Bottrop bei Marcel


Vorspeise: Erbsensuppe
Hauptspeise: Pfeffer-Potthast
Nachspeise: Weincrème


Marcel muss Andrés Wunsch-Menü kochen


Der Freund der vielen Gewürze

bekommt in letzter Minute noch Pfeffer unter den Hintern gemacht, denn als er seinen Menü-Geber anruft, um etwas mehr über Pfefferpotthast zu erfahren (leider hat der keine Ahnung davon) - kreischt Dana aus dem Hintergrund,

dass sie Knödel zum Hauptgericht möchte. Sie hat die Sendung nicht richtig verstanden, denn sie darf sich nun nicht täglich etwas wünschen.

Aber Frechheit siegt - und so macht Marcel sich daran, Klöße zuzubereiten.

Die traditionelle Beilage sind allerdings Salzkartoffen und Rote Bete.

Als Dortmunderin kenne ich natürlich Pfefferpotthast - meine Oma hat es oft und immer auch an Heiligabend zubereitet. Diese Heiligabend-Tradition führe ich bis heute fort und koche einmal im Jahr ihr Lieblingsgericht.

Das besteht aus Rindfleisch, der gleichen Menge Zwiebeln wie Fleisch, Gewürzen - und wichtig: Zitrone. Angebraten wird das Fleisch auch nicht. Erst werden die Zwiebeln glasig gedünstet, danach kommt das Fleisch drüber und wird mitgedünstet. Anschließend wird das ganze abgelöscht und leise simmernd gekocht.

Leider bewertet André seinen Konkurrenten Marcel nach seinen bruchstückhaften und falschen Kenntnissen,

doch mit zweiunddreissig Punkten liegt er gleichauf mit Kerstin,

die von allen die niedrigste Punkte-Tafel zieht.

Marcel möchte heute wissen, was René den ganzen Tag so treibt, weil dieser für ihn ein Rätsel ist. Des Rätsels Lösung erfolgt jedoch nicht, denn über seinen Beruf verliert er kein Wort,

nur über private "Schlag-den-Raab-Spiele". Und dass er eben verrückter sei als andere, wobei er dies als eine durchaus positive Eigenschaft versteht, die ihn wohltuend von anderen unterscheidet.

Was Marcels einsamer Wellensittich den ganzen Tag treibt, ist klar - er langweilt sich so lange, bis er endlich sterben darf.

Sittiche sind Gesellschafts-Vögel und verkümmern ohne diese. So würde es Menschen auch ergehen, wenn sie ganz ohne Kommunikation zu anderen Menschen leben müssten. Mir tut der Blick in diesen Vogel-Bauer weh ...

Unwissenheit oder Ignoranz? Beides passt nicht zu Marcel, der sich sehr smart präsentiert.

Im übrigen habe ich noch echte Probleme, die drei Männer auseinander zu halten - und explizit einzelne Äußerungen diesem oder jenem zuzuordnen. Wer war am Vortag noch mal so mäkelig?

Am Freitag habe ich das hoffentlich alles im Kopf abgespeichert.

Guten Morgen, Gruß Silvia


Dienstag, 27. September 2016

26. September 2016 - Vox - Goodbye Deutschland - Viva Mallorca



Kein Sex, keine Gefühle

Die permanente Übermüdung der Neu-Eltern Jens und Daniela verhindern zum einen den geregelten, heimischen, sexuellen Verkehr, was besonders Jens in den Vordergrund stellt,

während die Gefühle für die Babies bei Daniela auf der Strecke bleiben, wenn sie nur noch schreien und ihnen keine Zeit für Zweisamkeit lassen.

Am Anfang ihrer Beziehung hatten sowohl er als auch sie keine Möglichkeit der Verhütung auf die Schnelle gefunden, so dass sie ruckzuck schwanger wurde,

anstatt erst einmal zu prüfen, was sich dann vielleicht doch nicht binden will, und sich - zumal jeder der beiden bereits drei Kinder hatte - Zeit zu lassen. So schnell sind die nicht mal in der Formel 1.

Doch manchmal gibt es triftige Gründe, den Turbogang einzuschalten, und ich muss die überhaupt nicht genauer kennen ... Gedanken dazu sind frei.

Den ganzen Tag kluge Gedanken äußert Fürst Heinz, und es wäre Jens Büchner dringend anzuraten, sich seine Statements mal genauer anzuhören. Davon können wir übrigens alle noch was lernen.

Und wie er den besten Freund Costa Cordalis vermarktet, ist eine für Jens sicher schwer verdauliche Hausnummer:

10.000 Euro will der Fürst für jeden Auftritt des Freundes raus schlagen!!!

In den Adoptiv-Adelskreisen wird also auch gelogen, dass sich die Balken biegen.

Und somit liegen zwischen Jens und Costa lediglich ein paar Kilo transplantiertes "Arschfett" - und schon klappt das mit den Euros.

Zwar bekommt Jens regelmässig durch die Öffentlichkeit sein Fett weg, aber er möchte es auch noch durch berufene Chirurgen-Hände gleiten lassen. Schöner hat das noch niemanden gemacht. Und bei manchem ist jedes Schnibbel-Unterfangen sowieso sinnlos bis desaströs.

Auch die Stadl-Besitzerin bekommt regelmäßig Watschen, und zwar von Internet-Schreibern, in deren Beurteilungen über ihr Lokal natürlich kein Fünkchen Wahrheit steckt. Die Besitzer der Nachbar-Lokale werden sich freuen, dass sie sie derart in Verruf bringt,

und selbstverständlich schreibt jeder Mallorca-Besucher für ein Freibier der konkurrierenden Wirte voller Freude mal einen bösen Kommentar zu ihrem Stadl.

Da fängt eine Krieg an. Ja, wenn sie die nötigen Waffen hat, warum auch nicht?

Es ist gut, dass mit dieser Mallorca-Blase erst einmal Schluss ist.

Kein Sex! Schreiende Babies! Botox! Freibier! Lügen! - Die ganze Insel scheint fett im Arsch zu sein.

Guten Tag, Gruß Silvia


26. September 2016 - Vox - Das perfekte Dinner - Das Wunsch-Menü - Montag in Duisburg-Meiderich bei Kerstin

Der "Meidericher Hahn" - Wahrzeichen des Stadtteils, in dem Kerstin wohnt
Vorspeise: Falafel, Couscoussalat, Aisch Baladi (ägyptisches Dorfbrot), Babaganoush (Auberginencrème), Hummus (Kichererbsenmus)
Hauptspeise: Okraschotenauflauf (Okraschoten und Lammgehacktes) mit „Ros bil Shareya“ (ägyptischer Reis)
Nachspeise: „Om Ali“ (Nachspeise bestehend aus einem Croissant, Walnüssen, Pistazien und Sahne)



Kerstin muss Danas Wunsch-Menü zubereiten


Pötte im Pott

Niemand soll am Ende schließlich ohne ein mehr oder weniger wohliges Völlegefühl nach Hause gehen. Doch der aufgeklatschte Nachtisch nach alledem, was zuvor schon auf den Tisch kam, sorgt eher für ein weniger wohliges Magen-Gefühl, und das Aufnahmelager Magen hat erst mal für die nächsten Tage geschlossen.

Aber Kerstin meint es gut und sehr furchtlos traut sie sich an dieses für sie größtenteils unbekannte Wunsch-Menü heran. Da bleibt leider kaum noch Zeit, sich um eine hübsche Anrichtungsweise zu kümmern und

vielleicht doch einmal zu überdenken, dass keine Bergleute zu Gast kommen.

Kerstin wohnt in Meiderich, und das kennt man von dem "weltberühmten" Fußball-Verein "Meidericher Spiel Verein" oder auch durch das Wahrzeichen "Meidericher Hahn". Ich kenne es, weil ich meiner Friseurin hier hin gefolgt bin, als sie ihren Arbeitsplatz gewechselt hat. Man möchte ja die Haare schön haben.

Und nun lerne ich ein wenig von Kerstin kennen.

Schöner ist es am Duisburger-Innenhafen, in dem die Vorab-Interviews mit der Konkurrenz stattfinden:

Doch auch der Wohnort ist nicht immer ein Wunschkonzert.

Sonst wären manche Orte wegen Platzmangel geschlossen, und andere völlig verwaist.

Kritikpunkt an ihrem Dinner ist die fehlende Würze, dennoch streicht sie am Ende zweiunddreissig satte Punkte ein. Die Menü-Wünscherin Dana gibt sogar neun Punkte.

An einem Montag ist es ansonsten viel zu früh, um mehr zu sagen als:

Kerstin hat einen freundlichen und angenehmen Anfang hingelegt. Sie hat die Sendung nicht als Plattform für Werbung benutzt, sondern nur sich selbst - und ihre Mama - präsentiert. Vielleicht wollte sie den Nachbarn etwas beweisen ... oder sich selbst ... oder ... wer weiß das schon?

Übrigens muss ich später auch nach Meiderich fahren, so alle fünf Wochen ist das fällig. Ich werde die Augen aufhalten und gucken, ob ich Kerstin sehe ...

Guten Morgen, Gruß Silvia


Montag, 26. September 2016

26. September 2016 - Kurzgeschichte "Am Rand" (Der Obdachlose) - 4. und letzter Teil



Am Rand

Schon am nächsten Tag hatte Paula ihre Mutter Anna im Schlepptau, um Robert im Krankenhaus zu besuchen. Zwar hatte Anna wenig bis gar keine Berührungspunkte mit Obdachlosen, aber dieser Mann schien trotz seiner Lebensumstände einen positiven Einfluss auf ihre Tochter zu haben. Beinahe spürte sie eine Art von Aufregung, ihn kennen zu lernen.

Neben der lächelnden Paula sah er die ernst dreinblickende Anna zu allererst, und ihm stockte der Atem, er musste nach Luft ringen und fragte sich,

ob dies nun das gefürchtete Delirium tremens war.

Er erkannte sie sofort, obwohl sie natürlich älter geworden war. Das Mädchenhafte hatte sie behalten, ob sie auch das Teuflische in sich noch weiter gezüchtet hatte?

Anna wusste nicht sofort, wer ihr da erschrocken entgegen sah. Zwanzig Jahre auf den Straßen hatten Spuren hinterlassen, die ihn um beinahe das doppelte älter aussehen ließen als diese Obdachlosen-Jahre, die er auf dem Buckel hatte.

Robert blieb jedes Begrüßungswort im Halse stecken. Wie durch einen Schleier sah er die Ereignisse der Vergangenheit vor sich:

Er, der Philosophie-Professor an der hiesigen Universität, diese Frau, seine Studentin ...

Sie hatte ihn gestalkt, sie hatte ihn mit Liebesschwüren verfolgt und damit zunächst einmal seine Ehe in Gefahr gebracht. Doch seine Frau hatte seinen Beteuerungen geglaubt, dass die Studentin Anna nicht seine Geliebte war.

Als alles Werben um den verehrten Professor Anna nicht weiter brachte, ging sie den endgültigen Schritt zu weit:

Sie bezichtigte ihn der Vergewaltigung. - Er kam vor Gericht und bekam dort den sogenannten Freispruch zweiter Klasse verpasst: "... aus Mangel an Beweisen".

Damit begann sein sozialer Abstieg. Nicht sofort, aber nach und nach. Seine Frau wollte an ihn glauben, aber er merkte oft genug, dass es ihr kaum noch gelang. Sein Sohn wandte sich vom Vater ab, und er hatte ihn seither nie wiedergesehen.

Dann erkrankte seine Frau an Krebs. Und nachdem sie gestorben war und er sie in völliger Isolation von seiner gesamten Umwelt allein zu Grabe trug, begann er zu trinken. Er verlor seinen Job an der Universität und alles andere war danach

nur noch eine Frage der Zeit.

Endlich kam auch Anna ihrer Vergangenheit in Form des kranken Obdachlosen auf die Spur. Sie erkannte ihn schließlich an den Augen, die sie einst so geliebt hatte, dass sie darüber mehr als nur einen Fehler begangen und am Ende sogar ein großes Unrecht auf den Weg gebracht hatte.

Robert war der erste, der die Fassung wieder erlangte. Er wollte nicht, dass Paula irgendetwas von dem mitbekam, was ihre Mutter und ihn so dramatisch verband. Sogar ein Lächeln brachte er zustande, als er Paula bat, ihn eine halbe Stunde mit ihrer Mutter allein zu lassen.

"Wir müssen über dich reden", schmunzelte er. Paula verließ das Krankenzimmer.

Zögernd ging Anna näher auf ihn zu und setzte sich schließlich auf den Rand seines Bettes. Zitternd griff sie nach seiner Hand.

"Ich weiß, ich kann nichts wieder gut machen", ihre Stimme vibrierte und war kaum unter ihrer Kontrolle, "aber ich möchte es versuchen. Ich bin nicht mehr die von früher. Und ich habe bereut und war trotzdem zu feige, alles wieder zurecht zu rücken."

Er drückte ihre Hand so fest er konnte. Man traf sich immer zweimal im Leben.

Ende

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Silvia Gehrmann

25. September 2016 - ARD - Tatort Münster - "Feierstunde"




Feierstunde

In einer wilden Mischung aus einem Jenke-Experiment und einem endlich wenigstens halbwegs mundtot gemachten Professor Boerne

geht der etwas ernsthaftere Münsteraner an den Start, nachdem in den letzten Sendungen zu sehr der Klamauk im Vordergrund stand.

Der von seiner Psychologin zum Durchknallen gebrachte Professor Götz läuft nach dem schrecklichen Suizid seiner Ehefrau, die an ALS litt, Amok. Hauptsächlich ist der Professoren-Kollege Boerne in seinem Visier,

denn dieser hat die 3 Millionen Euro für Forschungszwecke erhalten und lässt sich nun ausgiebig dafür feiern,

während er leer ausgeht und nicht weiter die Krankheit ALS erforschen kann.

Zur Feierstunde in einem Lokal überwältigt der Psychopath Götz dann zunächst das gesamte Personal und empfängt Boernes Gäste

als Kellner. Nicht, dass Boerne sich irgendwie über den "Nebenjob" des Wissenschaftlers wundert, aber er gibt ihm zu verstehen,

dass die Polizei ihn sucht.

Und naiv in seiner Arroganz greift Boerne dann auch noch zu einem explizit ausgesuchten Häppchen, das dieser Kellner ihm serviert.

Das sind Voraussetzungen, die man erst mal verdauen muss,

bevor Professor Boerne mit eben jenem Häppchen etwas zu sich nimmt,

durch das er an Symptomen von ALS leidet.

Glauben zunächst die Ermittler, die dieser seltsamen Feierstunde auf die Spur kommen, der Täter hätte die Häppchen mit Tollwut-Erregern kontaminiert,

ist es am Ende oral verabreichtes Botox, das zum Botulismus führt.

Höchste Eisenbahn ist geboten.

Doch zuvor genieße ich noch mal die Sprachlosigkeit von Boerne. Und genieße ... und genieße ... bis er am Ende

von der Psychologin, die eigentlich eine Neurologin ist, für tot gehalten wird, aber

der schlaue, gewitzte Professor stellt sich einfach mal tot.

Ja, wenn das so ist ... täuscht man leicht jeden Arzt.

Natürlich lebt Boerne noch und will fortan ein besserer Mensch werden. Was er ruhig einen Tick weit in die Tat umsetzen darf, aber in der nächsten Folge sicher längst wieder vergessen hat.

Ungewohnt ernst - wie hier und da geschrieben steht - würde ich diesen Fall überhaupt nicht nennen. Es fehlen nur zum Glück viele dumme Boerne-Sprüche, was das Ganze ein bisschen aufwertet, aber noch lange nicht zu einem innovativen Krimi gedeihen lässt.

Drei Sterne von fünf möglichen gebe ich. Immerhin ist das Münsteraner-Team auf einem guten Weg, den ganz großen Klamauk auch in Zukunft außen vor zu lassen. Hoffe ich,

weil die Hoffnung ... man kennt das Sprichwort. Es bleibt oft nur ein frommer Wunsch.

Guten Morgen, Gruß Silvia


Sonntag, 25. September 2016

25. September 2016 - Kurzgeschichte "Am Rand" (Der Obdachlose) - Teil 3


Am Rand

Robert hatte eine halbe Nacht bewusstlos in einem Hauseingang gelegen, ehe ihn gegen Morgen ein Hausbewohner fand. Als er endlich wieder zu sich kam, lag er in einem hellen und freundlichen Krankenzimmer. Jedenfalls empfand Robert den Raum so, denn er konnte sich nicht erinnern, in den letzten zwanzig Jahren einmal auch nur einen Tag in einer sauberen Umgebung verbracht zu haben. Dabei spielte es für ihn keine Rolle, dass er sich nicht wirklich  gut fühlte, denn auch dieses unbestimmte Gefühl, sehr krank zu sein, war seit langem sein Begleiter.

Und so kam es bald schon knüppeldick, denn neben diversen kleineren Erkrankungen hatte er eine Leberzirrhose. Ein Tribut, den viele zahlten, wenn sie auf den Straßen lebten, denn ohne Alkohol war dieses Dasein überhaupt nicht zu ertragen. Sie tranken sich alle den Frust und die Kälte weg, die sowohl äußerlich oft präsent war als auch tief im Innern Besitz von ihnen ergriffen hatte.

An Paula dachte er gar nicht, eher an Alkohol. Man gab ihm ein Mittel gegen die heftigsten Entzugserscheinungen und dieses kroch nun durch seine verdorrten Venen in seinen Körper. Hier war der richtige Ort, um zu sterben, hier würde er vielleicht auch sterben. Nur die Angst, man könne ihn schnell wieder entlassen, beherrschte seine Gedanken.

Inmitten einer dieser tieftraurigen Gedankengänge und nach mehreren Tagen, öffnete sich plötzlich die Zimmer-Tür

und hinein kam Paula.

Paula hatte sich gefragt, was sie an diesem Mann faszinierte und warum sie ihn so verzweifelt gesucht hatte, aber bislang nur eine wenig zufriedenstellende Antwort darauf gefunden:

Sie hatte sich vorgenommen, eine arme Seele zu retten! Ganz egoistisch sollte er ihr, Paula, später einmal dankbar sein, nachdem sie ihn aus dem Sumpf der Straße gezogen und vom Alkohol weg gebracht hätte. Sie war sechzehn und ihr Kopf einerseits voller wirrer Gedanken, andererseits wollte sie eine Heldin werden. Man würde sie bewundern, wenn sie diesen Mann rettete.

Er zeigte auf den Stuhl an seinem Bett und gab ihr langsam eine Hand.

Und dies war der Tag, an dem sie begannen, tiefe Gespräche miteinander zu führen und Robert die zu allen guten Taten entschlossene Paula in die Welt der Philosophie einführte. Sie spürte schnell, dass nicht sie seine Retterin war, sondern er ihre Rettung.

Von ihm erfuhr sie viel über ihren gegenwärtigen Zustand der Pubertät und sogar über ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse wurde sie sich endlich im Klaren. So ganz nebenbei drang sie tief in den Sinn des Lebens ein,

und das, obwohl ihr zu jeder Minute klar war, dass er selber diesen längst aus den Augen verloren hatte.

Kaum konnte sie es erwarten, ihn täglich nach der Schule zu besuchen.

Und eines Tages erzählte sie sogar ihrer Mutter von ihrer Bekanntschaft - oder war es doch schon eine Freundschaft? - mit dem so viel älteren Mann. Anna, ihre Mutter, machte zunächst ein entsetztes Gesicht, holte dann zu einem langen Vortrag aus - und erkannte letztendlich,

dass dieser Mann keine anderen Absichten hegte als sich mit einem menschlichen Wesen zu unterhalten und es vielleicht sogar anleiten konnte, auf einem richtigen Weg weiter zu gehen.

Robert selber sah es in etwa genau so: Noch einmal in seinem Leben wurde er wichtig für einen anderen Menschen. Und das, obwohl sein eigenes Leben wohl bald vorbei sein könnte.

Romantische Gefühle hatte er nicht für die blutjunge Paula, eher väterliche oder die eines Lehrers, der endlich erfuhr, dass sein Wissen Früchte tragen konnte, wenn man es nur behutsam genug vermittelte und den anderen selber auf Antworten kommen ließ, ohne ihn zu drängen oder sie ihm vorzugeben.

Natürlich wollte Anna diesen Mann kennen lernen. Das war sie einerseits ihrer Mutterrolle schuldig, wie Paula böse meinte, aber andererseits war es ihr durchaus ein Bedürfnis, den Umgang ihrer Tochter mit einem erwachsenen Mann, der zudem noch auf der Straße lebte, zu kontrollieren.

"Ja, gerne kannst du deine Mutter mitbringen", sagte Robert, als Paula ihm von dem Gespräch mit ihr berichtete.

Fortsetzung folgt

Copyright by
Silvia Gehrmann

Samstag, 24. September 2016

24. September 2016 - Kurzgeschichten: "Am Rand" Teil 2

Kurzgeschichte von
Silvia Gehrmann

Teil 2


Am Rand

Paula war in dem schwierigen Alter von sechzehn Jahren. Sie hatte sich noch lange nicht gefunden, sondern glaubte sich verloren. Dass all die Schwierigkeiten nur in der Pubertät begründet waren, erzählte ihr niemand so schlüssig, dass sie es glauben konnte. Nicht ihre Mutter und schon gar nicht ihr Vater, der ein beruflicher Dauer-Reisender war.

Natürlich wusste sie selber, dass es die Pubertät gibt,  in der Schule sprachen die Lehrer mit ihnen darüber. Und ihr war klar, dass sie teilweise ein kleines Monster war. Aber ihr gesamtes Ich-Sein schaltete auf Durchzug und hörte nicht hin. Sie glaubte, dass dieser Schwebezustand niemals vorüber gehen würde.

Robert war ihr bereits vor einiger Zeit aufgefallen. Lag es an seiner Haltung, die anders war als die der anderen obdachlosen Trinker, so aufrecht und doch irgendwie geduckt. Seine Augen sahen wissend aus, sein Gesicht war gegerbt von den Jahren auf der Strasse und verlieh ihm Weisheit.

Und im Gesamten unglücklich mit Eltern, Lehrern und einer Welt, die so belanglos vor ihr lag, dass sie sich fragte, warum sie daran teilnehmen sollte,

kam es ihr plötzlich in den Sinn, dass sie sich einen Mann wie Robert als Lehrer gewünscht hätte.

Natürlich hatte sie für seine Qualifikation überhaupt keine Anhaltspunkte, aber sie empfand ihn als gütig und nachsichtig,

und das sprach für ihn, und überhaupt war er recht schnell ihre Rechtfertigung für all die Rebellion, die sie im Innern empfand.

Ihre Mutter war eine Glucke, die ihrem Philosophie-Studium nachtrauerte, das sie nie zu einem vernünftigen Ende gebracht hatte, aber ständig sprach sie davon, als hätte sie das Ei des Kolumbus entdeckt. Das allein war bereits Grund genug, den eigenen Philosophie-Unterricht vollumfassend abzulehnen. Paula wollte vieles oder gar nichts, aber wie ihre Mutter wollte sie auf keinen Fall sein oder werden.

In den nächsten Tagen wurde Robert ein guter Freund für sie. Er hörte ihr zu, und während er das tat, trank er nicht. Am Ende würde sie noch dafür sorgen, dass er clean würde, redete sie sich ein - und kam fortan täglich. Wenn sie schon nicht die eigene Seele retten konnte, dann doch die eines anderen Menschen.

An einem Mittwoch saß er nicht auf der Bank, er war auch an dem darauf folgenden Donnerstag nicht dort und in der ganzen nächsten Woche nicht.

Paula empfand plötzlich mehr Sorge um einen anderen Menschen als um sich selber. Das war neu und galt zuletzt der verstorbenen Oma, die nun schon sieben Jahre nicht mehr in ihrem Leben vertreten war.

Was sollte sie tun? Wo und wie sollte sie ihn suchen? - Sie fragte zunächst einmal die anderen Obdachlosen, aber auch sie hatten keine Ahnung, was mit Robert passiert war.

Internet-Recherche war wohl sinnlos, denn wie sollte ein Obdachloser online gehen. Aber sie las auf der Seite der örtlichen Polizei. Ergebnislos.

Paula hatte einen Menschen gefunden, vor ganz kurzer Zeit, dem sie vertraute - und nun hatte sie ihn bereits wieder verloren. Sie war am Boden zerstört und voller Wut auf die ganze Welt und die gesamte Menschheit.

Auf das nahe Liegende kam sie nach einer Woche: Sie rief in allen Krankenhäusern an.

Beim zehnten Anruf wurde sie fündig. Robert war dort eingeliefert worden.

Paula machte sich auf den Weg zu ihm.

Fortsetzung folgt

Copyright Silvia Gehrmann

Guten Tag, Gruß Silvia

24. September 2016 - Geschichten: "Am Rand!" - Teil 1

Eine Kurzgeschichte
von Silvia Gehrmann

Teil 1

Am Rand

Robert sah abgerissen aus und stank nach einer langen Abwesenheit von Wasser und Seife, roch nach Alkohol und dem Todes-Hunger in seinen manchmal noch lebendig aufblitzenden Augen. Diese Augen erzählten von einem Wissen, das nicht viele Menschen hatten,

doch was nützte es ihm heute noch? Er lebte auf der Straße, schlief in Hauseingängen oder auf Parkbänken und ließ einen Tag so nutzlos verstreichen wie den anderen.

Am meisten zu schaffen machte ihm die Dummheit der meisten seiner "Kumpel", die wie er ihr Zuhause mit "Asphalt" angaben. An solchen Tagen trank er mehr als gewöhnlich, versackte in Selbstmitleid und beklagt die deutsche Justiz, die Umwelt und jeden, der sich nicht rechtzeitig aus seinem Gesichtsfeld bewegte. Dann konnte er, der einst feinfühlige Mensch, auch schon mal andere böse anpöbeln.

Manchmal wäre er liebend gern noch ein Junkie geworden, damit die Aussicht auf einen Goldenen Schuss bestanden hätte, aber irgendetwas hielt ihn von den Drogen fern. Vielleicht ein Rest Erinnerung an sein früheres Leben oder doch einfach nur die Angst,

dass man nie so tief fallen konnte, dass es nicht auch noch eine Stufe tiefer ginge.

Seit zwanzig Jahren lebte er auf den Straßen und in den Parks. Damals war alles schief gegangen, was irgendwie schief gehen konnte. Damals hatte ihn nicht nur das Glück verlassen, sondern auch sein starker Charakter hatte ihn sang- und klanglos im Stich gelassen.

Nun sahen die Menschen seit zwanzig Jahren auf ihn herab und sahen ihn an wie den Abschaum der Gesellschaft - genau so wie er es damals getan hätte, falls er diese "Penner" überhaupt bemerkt hätte.

Gegen das Wort "Penner" hatte er nichts, denn für sein seit zwanzig Jahren geführtes Leben traf es genau den Kern: Er verschlief das Leben, er soff sich in den Schlaf, er soff sich durch die Tage und Jahre und bekam nur noch manchmal etwas mit von dem, an dem sich andere Menschen erfreuten.

Mittlerweile war es Herbst geworden. Nicht nur in seinem Leben, sondern auch in der Natur. Er war nun fünfundsechzig Jahre alt und der Herbst war der Vorbote des Winters. Und Winter konnten hart sein für Leute wie ihn.

Leute, die sich an ihren erbärmlichen Leben ebenso klammerten wie Leute, die sich auf Dinge freuten, die Robert von früher noch erinnerte.

Sein Weg an jenem 13. Oktober führte ihn von der Schlafstelle in einem Bürohaus-Eingang in den nahe gelegenen Park. Dort trafen sich all seine "Kumpel" - und er wusste, dass irgendwann wieder ein paar von ihnen in Streit geraten würden, die Polizei käme - und

so weiter und so weiter.

Heute setzte er sich fern von ihnen auf eine Bank. Er holte seine Schnapsflasche aus der ausgebeulten Hosentasche und sah sie an wie man einen bösen Feind ansieht. Genau so empfand Robert diesen Helfer durch die tristen Jahre, aber wer konnte schon ohne Helfer sein. Von Rettung jedoch sprach dieser Helfer kein Wort.

Plötzlich kam ein ziemlich junges Mädchen an seiner Bank vorbei, stolperte und stürzte auf das harte Pflaster des Weges.

Robert, sich der alten Zeiten erinnernd, eilte ihr sofort zu Hilfe. Er hob sie auf, und sie sah ihn freundlich lächelnd an.

Solch ein Lächeln hatte er seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen oder vielleicht auch nur nicht wahrgenommen. Heute war er noch nicht so betrunken wie sonst und er empfand so etwas wie Freude bei ihrem Anblick und ihrem Lächeln.

Er schleppte das Mädchen mit zu der Parkbank, auf der sie sich mit einem tiefen Seufzer nieder ließ.

"Hoffentlich ist nichts gebrochen?" fragte er leise. Sie rüttelte an ihren Gliedmaßen und meinte, dass wohl alles in Ordnung sei. Schmerzen habe sie nicht.

Schade, dachte er plötzlich, dann wird sie wohl gleich aufstehen und ihren Weg fortsetzen ...

Genau das tat das junge Mädchen jedoch nicht. Sie sah aus, als wolle sie sich mit ihm unterhalten.

"Ich müsste eigentlich zur Schule", erzählte sie, "aber wir schreiben heute eine Arbeit in Philosophie, und ehrlich gesagt, habe ich jede Menge Bammel davor." Wieder lächelte sie ihn an.

"Das musst du nicht", hörte er sich wie durch einen Nebelschleier sagen, "Philosophie ist so verdammt einfach und auch dann, wenn man gar nicht weiter weiß, sie hilft einem."

So ein Quatsch, dachte er gleichzeitig, guck dich mal selber an, dir hilft gar nichts mehr ...

Sie sah ihn interessiert an: "Ich heiße Paula." Sie reichte ihm sogar ihre Hand. Er nahm diesen Menschen-Gruß nur sehr zögernd wahr, bis er ihre schlanke Mädchenhand dennoch drückte.

"Ich bin Robert. Und ich lebe auf der Straße."

Eine Weile unterhielten sie sich über dieses und jenes, es war nichts Weltbewegendes dabei. Für Robert jedoch war es das erste vernünftige Gespräch seit vielen Jahren.

Am nächsten Tag saß er wieder auf genau dieser Bank. Sie hatte ihm Glück und vielleicht, ganz vielleicht Paula gebracht. Er wartete. Ohne Hoffnung, dass sie kommen würde.

Plötzlich stand Paula vor ihm.

Fortsetzung folgt

Copyright by Silvia Gehrmann

Guten Tag, Gruß Silvia

Freitag, 23. September 2016

23. September 2016 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag in der Nähe von Fulda bei Andreas



Aperitif: Rhöner Abendrot
Vorspeise: Roulade von der Rhöner Bachforelle mit luftgetrocknetem Rhöner Schinken und Tomatensugo
Hauptspeise: Zarte Schweinelende vom Rhöner Freilandschwein an Rhöner Apfel-Cherry-Soße mit Sellerie-Kartoffel-Süßkartoffelpüree und Bohnen
Nachspeise: „Death by chocolate“


Dr. Doolittle

Andreas liebt natürlich Tiere - sonst hätte ich nicht so getitelt - und hat erst letztens ein Baby-Kätzchen gerettet,

was jene Dichter rund um Daniels Kommentare zu bissigen Begleit-Wörtern verhilft, denn sich lustig machen ist einfacher - kenne ich selber (ganz selbstkritisch heute) -

als etwas anzuerkennen.

Zu den Pferden ist er durch seine Frau Myriam gekommen. Und ganz platt gesagt, hat er vermutlich erkannt, wo das Glück liegt:

Auf dem Rücken der Pferde.

Auch hahnlose Hühner - wegen der geräuschempfindlichen Nachbarn - haben hier ein Zuhause, das so wunderschön ist,

dass Marion die Züge entgleiten.

Nicht der Mittwoch ist der Tag, der vieles ans Sonnenlicht bringt, es ist der Freitag. Mittwoch ist nur ein Anhaltspunkt.

Während Andreas' Frau Vegetarierin ist, interessiert er sich als Alles-Esser (oder macht er das nur in dieser Woche? Zutrauen würde ich es ihm.) für die Herkunft der Nutz-Tiere.

Natürlich dauern seine Kochergebnisse am Herd eine gefühlte Ewigkeit - was besonders Malina bemängelt. Mehr als sie es bei Jörg kritisiert,

und mehr als es ihr zusteht, obwohl sie heute demonstriert,

wie Death in Life-Style funktioniert. Sie hat den Tiefpunkt ihrer Mode-Woche erreicht!

Jörg gibt ein Phallus-Statement mit Hilfe - nein, nicht mit der ... - seines T-Shirts ab: "Bikini-Inspektor".

Ansonsten sind seine Statements ebenso wenig zu berücksichtigen wie die der meisten anderen, die vielleicht nicht so gut klar kommen mit Andreas' schönem Zuhause,

denn bisher sah man eher Gelsenkirchener Barock. Ich hätte nie geglaubt, dass

Gelsenkirchen

überall sein kann.

Natürlich erfindet Andreas die Koch-Welt nicht neu, nicht einmal die hohe Koch-Kunst,

aber er ist ein liebevoller Mensch, der sich um Tiere und Menschen

offenbar gleichermaßen kümmert. Das kann man leider nicht von jedem Tierfreund behaupten.

Kurz fühlt Marion sich von Malina gebauchpinselt,

als diese meint, Marion würde gewinnen.

Doch mit sechsunddreissig Punkten galoppiert Andi ihr davon. So haben sich Jörg, Sebastian und Malina noch fair gezeigt,

während Marion ihm nur acht Punkte gibt. Ich kann jetzt nicht beurteilen, in wie weit in ihrer Punktevergabe

ein kleiner Hoffnungs-Schimmer auf den eigenen Sieg liegt,

aber es hat der Richtige gewonnen.

Zum ersten Mal seit vielen, vielen Wochen  habe ich wieder einen Sieger meines Herzens:

Andreas!

Guten Abend, Gruß Silvia

23. September 2016 - Hikikomori - Was es nicht alles so gibt ... Die einsamen Jungs von Japan



Die einsamen Jungs von Japan

und die bislang unbeantwortet gebliebene Frage, woher dieses Phänomen kommt und warum es meistens männliche Jugendliche bis junge Männer betrifft:

541.000 Personen in Japan zwischen 15 und 39 Jahren vermeiden jeglichen Gang vor die Türen der Häuser, in denen sie mit ihren Eltern leben.

Der gesellschaftliche Druck auf die japanische Über-Leistungsgesellschaft ist dermaßen hoch, dass man es vielleicht diesem Umstand zuordnen kann. Auch Depressionen werden als Ursache oder als erweiterte Folge der Hochleistungs-Society gesehen.

Diese meist jungen Männer verlassen ihre Zimmer nicht mehr. Versorgt werden sie von ihren Müttern, die einzige Gesellschaft sind oft die Fernseh-Geräte. Ansonsten liegen sie auf ihren Betten und dösen vor sich hin. Mit dem Abusus von Internet-Spielen hat dies nichts zu tun.

Es gibt inzwischen Hilfsprojekte, um diese Menschen endlich wieder auf die Strasse zu bringen und zurück ins normale Leben. In der Tat finden auch acht von zehn zurück auf die Spur der Normalität, aber das ist jeweils ein hartes Stück Arbeit.

Es gibt offenbar nichts, was es nicht gibt.

Die Frage ist, ob es diese Menschen auch hierzulande gibt, aber es einfach wegen der geringeren Anzahl nicht so bekannt ist.

Interessiert sich ein Staat erst einmal nicht für verschwindend geringe Einzel-Schicksale, die nicht der Norm entsprechen,  sondern erst dann, wenn sie

in bedrohlich gehäufter Form auftreten?

Und was passiert mit den zwanzig Prozent der Hikikomori, wenn die Eltern sich nicht mehr allumfassend um sie kümmern können?

Was macht dies mit den betroffenen Eltern?

Wer trägt die tatsächliche Verantwortung für diese Lebens-Verweigerung?

Und wie kann man es verhindern, dass dieser - man muss es wohl so sagen - Trend in die übrige Welt überschwappt?

Da muss präventiv gearbeitet und im Zusammen-Spiel mit betroffenen Eltern agiert werden, denn die Hikikomori selber wenden sich um keine Hilfe an irgendjemanden ...

Sie leben in ihrer ureigenen begrenzten Welt und wollen daran nichts ändern.

Und ich möchte hier auf diese Schicksale hinweisen, die so traurig wie lebens-unecht sind - die es dennoch gibt.

Guten Tag, Gruß Silvia

22. September 2016 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag in der Nähe von Fulda bei Marion


Aperitif: Matcharinha
Vorspeise: Tomatochino mit Mandel-Basilikum-Schaum
Hauptspeise: Wildkräutersalat, Zucchini-Spaghetti-Variationen mit Basilikum-Limetten-Pesto, Walnuss-Tomaten-Pesto und Avocado-Basilikum-Crème, dazu mediterrane Kartoffeln und gefüllte Hähnchenbrust
Nachspeise: Erdbeer-Tiramisu


Die Stunde des Komödiantin

oder die Stunde der Hobby-Köchin?

Ich kann mich nicht entscheiden, was mehr zutrifft und was mir weniger gefällt, und im Zweifelsfall

sprechen die dreiunddreissig Punkte ihre eigene Sprache, die ich zwar noch nicht erlernt habe, aber als Fremdsprache akzeptiere.

Besonders Jörg und Andreas sind ziemlich angetan (von was denn nur?) und zücken jeweils die Neun.

Sind es die vollgeklatschten Teller zum Hauptgang und Nachtisch, die solche Begeisterung hervorrufen,

jedoch das bekannter Weise "mitessende Auge" schmerzen?

Oder ist es der für die Zuschauer nur kurz angerissene Vortrag über die jeweiligen Charaktereigenschaften der Teilnehmer, die Marion von einer "Gedichte-Schreiberin" in Worte kleiden ließ?

Eine Schleimspur, auf der Andreas und Jörg gnadenlos ausrutschen!

Die Comedian in sich lässt Marion kurz von der Leine, doch wie in einem Film-Trailer zeigt man immer die besten Inhalte als Appetithäppchen:

Und wenn es das war, kann ich nichts Lustiges entdecken, sondern nur Albernes.

Als sogenannte Comedy-Kellnerin war Marion einst tätig. Sicherlich hing ein großes Schild an dem Lokal "Vorsicht, Fremdschäm-Alarm".

Oder wie lustig war es, den Gästen kein Besteck zu servieren? Und ein anderes Highlight bestand darin, dass sie sich auf der Gäste Schöße gesetzt und sie gefüttert hat.

Das hört sich eher nach einer sexuellen Handlung für eine ganz bestimmte Klientel an als nach Humor vom Feinsten.

Humor kennt auch Jörg nicht: Er liebt Knoblauch und isst den sogar, bevor er zum Zahnarzt geht. Hoffentlich lacht er noch, wenn der Dentist ihn direktemang wieder nach Hause zum Ent-Knoblauchen schickt ...

Über Malinas Life-Style habe ich genug gesagt. Heute nur noch soviel: Das ist das einzige, was einen zum Lachen bringen könnte.

Hoffentlich sind die Gäste an Andreas' Dinner-Tag nicht dermaßen übersättigt von der Fülle der Zutaten in Marions Dinner, dass sie seines noch genießen können.

Meine Augen schmerzen weiterhin, wenn ich an diese wuchtigen, prall bepackten Schieferplatten-Teller denke.

Guten Morgen, Gruß Silvia 

Donnerstag, 22. September 2016

21. September 2016 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch in Ebersburg bei Fulda bei Jörg


Aperitif: Apfel mit Schuss
Vorspeise: Salat mit warmem Ziegenkäse und Honig
Hauptspeise: Spatzeklöß mit Lauchsoße, dazu Lende vom Rhöner Weideochsen
Nachspeise: Äbbelskrömbel mit Eis


Gieß mir kein Wasser in den Wein

Ein Abend in der Hängematte, mit kühlen Drinks untermalt - und alles wäre gut. Natürlich dürfen die Getränke ein bisschen mehr Wumm haben als das von Jörg gestaltete Kaltwasser-Getränk, das hier unter dem Titel

Aperitif läuft. Es heißt nicht ohne Hinter-Sinn: Gieß mir kein Wasser in den Wein.

So einfach und nur in der Hängematte verläuft Jörgs Abend natürlich nicht, denn er macht sich umständlich daran,

zu kochen.

Möchte er sein altes Anwesen zeigen? Möchte er die weitläufige und abgeschiedene Natur dort zeigen?

Die Stille, nur durchbrochen von minimalen, geräuschlichen Aktivitäten einiger Nachbarn, ist für ein paar Stunden wirklich schön. Ebenso schön ist sein Haus von außen. Von innen ist es zu verwinkelt, die Zimmer sind winzig klein.

Da muss mal jemand mit Mut ran und ein paar Wände einreißen, um es großzügiger zu gestalten.

Doch Großzügigkeit sehe ich bei dem Camping- und Kreuzwort-Rätsel-Fan eher nicht. Der steht auf einer gaaanz langen Leitung:

Zehn Jahre hat er mit seiner jetzigen Frau zusammen gearbeitet - bis es endlich gefunkt hat.

Gefühlte zehn Stunden benötigt er, von der Ankunft der Mitstreiter bis er sie endlich zur Punktevergabe entlassen kann.

Die verteilen dann siebenundzwanzig davon und eilen schnell nach Hause.

Zwischendurch geht es ihm gegen den Strich, dass nicht alle ihr Steak blutig mögen - und er sich noch länger als sowieso schon damit befassen muss. Solche Herausforderungen kennt er ebenso wenig, wie die Frage nach mehr Pfeffer.

Offenbar wird bei Jörg sonst genau so gegessen, wie er es auf den Tisch bringt. Nun ja, falls er überhaupt jemals in der Küche steht und kocht ...

An den letzten Abenden ist er mir bereits nicht besonders positiv aufgefallen - was sich meist an den jeweiligen Dinner-Abenden etwas relativiert. Hier nicht. Jörg ist ein Spießer, möchte ich beinahe sagen, der sein Schwarz-Weiß-Leben lebt.

Und Malina, die Life-Style-Bloggerin, sieht heute wieder ganz entzückend neben jeder Spur von Life-Style aus. Aber sie passt hervorragend in die ländliche Knüste.

Wie gut, dass ich mein eigenes Leben habe. Und alle Kreuzwort-Rätsel ungelöst in den Müll werfe.

Guten Morgen, Gruß Silvia


Mittwoch, 21. September 2016

21. September 2016 - Brangelina-Exit(us)



Brangelina Exit(us)

Nichts hält ewig, doch für das Show-Geschäft kommt eine zwölfjährige Beziehung - wie die zwischen Angelina Jolie und Brad Pitt - einer Ewigkeit ziemlich nahe. Aber nun hat sie ihre dritte Ehe beendet,

und nichts ist mehr Friede, Freude, Kindersegen.

Sie beansprucht das Sorgerecht für die Kinder für sich alleine. Brad Pitt steht im Regen, während Angelina einmal mehr die Heilige gibt:

Er würde zuviel Alkohol trinken und Marihuana rauchen - was ihn unberechenbar gegenüber der ganzen Kinderschar gemacht hätte.

Zwar stapft Angelina direktemang und seit langen Jahren durch die Fußstapfen von Mutter Theresa und Prinzessin Diana in Personal-Union,

aber so richtig freundlich und fair ist diese Aussage gegenüber einem langjährig geliebten Mann nicht.

Man kann sich auch schlecht um das Heil der gesamten Menschheit kümmern und dabei noch den eigenen Mann berücksichtigen. Irgendwo hat jedes von der unendlichen Humanität durchtriebene Wesen seine Grenzen.

Ein Traumpaar trennt sich - schreibt meine Tageszeitung (und andere nehmen dieses Attribut sicher gerne ebenfalls als Beschreibung der beiden),

doch so traumhaft kann es nicht gewesen sein.

Vielleicht lag er morgens im Ehebett und streckte seine Hände nach ihr aus, während sie bereits im nächsten Flieger zum nächsten Weltproblem unterwegs war.

Vielleicht wollte sie noch ein paar Kinder "retten" und adoptieren, doch er hatte bereits genug Trubel um sich herum.

Man wird in der nächsten Zeit noch so einiges hören, falls sie sich nicht entschließen, ihr Privatleben privat zu halten.

Ein Traum, den vielleicht ihre Kinder träumen?

Ich sehe gelassen den ersten Büchern dieser Kinder entgegen, die sie als Erwachsene über ihre Kindheit verfassen werden.

Am Ende ist Angelina überhaupt nicht heilig - und das würde mich wirklich unendlich schwer treffen. Noch schwerer würde es mich treffen, wenn Brad Pitt der wahre Heilige wäre.

Guten Tag, Gruß Silvia


20. September 2016 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag in Fulda bei Malina

Foto: M. M.


Aperitif: Sommerliche Zitronenlimonade mit Ingwerlikör
Vorspeise: Kürbis-Gnocchi in Salbeibutter auf Feldsalat
Hauptspeise: Überbackenes Ricotta-Spinat-Hähnchen mit Süßkartoffeln aus dem Ofen, Rote Bete-Chips und Guacamole
Nachspeise: Weißes Mousse mit Honig-Nektarinen und Fruchtsauce


Katzenjammer

und am Ende bekommt Malina siebenundzwanzig Punkte, mit denen sie möglicher Weise in ihrem Life-Style-Blog kokettieren wird oder sogar die Rezepte für ihr

Katzenjammer-Dinner rausrückt und nieder schreibt.

Wobei die fünf Punkte von Marion schon recht freundlich wohlwollend sind ... und eher als Entschuldigung dafür gelten,

dass sie Malinas Katze in den Nacken gepackt und hochgehoben hat. Zwar macht das die Katzenmutter so, aber sie hat schließlich keine anderen Greifmöglichkeiten, und die Kätzchen sind dann noch ganz klein.

Sebastian seinerseits hat eine Katzenhaarallergie und ist im allgemeinen den

Stubentigern

ebenso wenig wohlgesonnen und zugeneigt wie Jörg ihnen feindlich gegenüber steht.

Malina ihrerseits bekommt den Begriff Life-Style nicht wirklich in den Griff und übt sich unfertig daran,

während alle gemeinsam von der bestehenden Hitze völlig fertig sind -

und es nicht einmal kaltes Bier gibt, denn in einer Badewanne wird das nichts mit einem erfrischenden Getränk.

Eiswürfel gibt es nicht. Aber selten bis noch nie hat man gesehen, wo die Eisschichten hingegangen sind, die in der Arktis fehlen:

In ihrem Eisfach herrscht Eiszeit in donnernder Überdosierung.

Zwar sei sie nicht besonders ehrgeizig, wie sie selber meint, aber hier ist nicht nur kein Ehrgeiz, sondern Schludrigkeit zu sehen.

Keiner der drei Gänge ist irgendwie erwähnenswert, es sei denn, man möchte mit der Kritik überhaupt nicht mehr aufhören. Vielleicht gibt es sogar von Jörg einen kleinen Kükenbonus, denn anders sind seine acht Punkte nicht zu erklären,

aber immerhin ist sie sehr schön geschminkt an diesem Tag ... Und vor allem ist sie keine Katze.

Trotzdem könnte sie durchaus in den nächsten Tagen noch die Krallen ausfahren, obwohl sie selber nicht einmal in der Lage war, sich vorab von einem Weinhändler beraten zu lassen,

wenn sie schon selber keine Ahnung von Weinen hat. Sie hat ja auch keine Ahnung vom sonstigen Life-Style und propagiert den.

Eine Werbung, die absolut und treffsicher nach hinten los geht.

Meist ist das so, dass wer sich für die Beste hält, sich einfach nur zum Besten hält.

Mein einziger Lichtblick an diesem Tag ist Andreas.

Guten Morgen, Gruß Silvia


Dienstag, 20. September 2016

19. September 2016 - Vox - Goodbye Deutschland - Mallorca ... die zweitausendste Sendung ...



Qualm in der Hütte

und wo viel Rauch ist, wird es bald auch brennen.

Kurzzeitig muss ich meine Einstellung zu Jenser, dem großen Mr. LovaLova überprüfen,

denn ich bekomme beinahe Mitleid mit dem Superstar der niedrigen Preisklasse,

denn erstens träumt er von drei Auftritten in der Woche, die mit jeweils 4.000 Euro abgegolten werden

und zweitens hat er die größte Katastrophe an der Backe, die man sich denken kann.

Kartellämter werden sich einschalten und die Wucher-Preisspirale ausbremsen, Dissertationen werden über ihn verfasst werden - von Psychologen, die das alles auch nicht begreifen -

und Kinder fragen sich, wozu sie überhaupt noch etwas lernen sollen, wenn das Geldverdienen auch ohne Wissen und Können sogar mit dem völligen Abhandensein von Attraktivität und nur mit einem minimalen Einsatz funktioniert.

Kann es noch schlimmer kommen für den Mann ohne Mumm und dem fehlenden Gewissen Etwas?

Es kann -

und es heißt Daniela.

Wahlweise quetscht sie sich Tränen aus den Augen, und andererseits mag sie ihn nicht mehr atmen hören.

Ein kleiner Mord tief inmitten der tränenreichen Vorstellung? Nach einem Jahr Beziehung sollte sie ihm zumindest noch das Atmen gönnen ...

Das gönnen ihm sogar all diejenigen, die er bereits bei Facebook gesperrt hat und die somit von all dem Kram nichts mehr mitbekommen, den er absetzt. Das gönnen ihm die Kommentatoren von den Goodbye-Deutschland-Seiten, denen er stets herrliche Läster-Vorlagen liefert.

Nur die Frau, die ihn heiraten will, hegt völlig andere Gedanken.

In 2017 soll es so weit sein.

Wenn bis dahin noch beide gesund und munter und nicht verhungert sind. Und keiner von beiden im Gefängnis sitzt.

Und nur, falls sie wieder schwanger ist und die Schraube gaaanz fest zugezogen hat.

Selten zwei Leute gesehen, die einander sooo verdient haben. Denn mein anfängliches Mitleid hat sich längst verflüchtigt -

und das einzige, was ich Jens noch gönne, ist das Atmen. Sie darf auch weiter atmen.

Guten Morgen, Gruß Silvia


19. September 2016 - Vox - Das perfekte Dinner - Montag in Hünfeld bei Fulda bei Sebastian


Aperitif: Moscow Mule
Vorspeise: Barbecue-Schwartemagen, dazu ein kleiner Gurkensalat
Hauptspeise: Saltimbocca aus geschmorten Rhöner Kalbsbäckchen auf Sellerie-Kartoffel-Püree, dazu Vanille-Ingwer-Möhrchen
Nachspeise: Äpfel in Karamell mit Mandelbaiser


Friede, Freude, Schwartemagen

und jedem Anfang wohnt ein Abtasten inne, ein leichtes Scannen, wie weit man sich aus dem Fenster lehnen kann.

Sebastian lehnt sich mit seiner Vorspeise schon mal aus der Tür, denn jedermanns und jederfraus Sache ist Schwartemagen nicht. Schwattemagen heißt der übrigens im Revier ...

Und ob die BBQ-Soße, von ihm selbst fabriziert, ihn aufwertet oder nicht, kann ich nicht beurteilen. Zu meinen Lieblings-Essen gehört der nicht, und ich habe ihn lange nicht mehr probiert.

Sebastian geht mit viel Freude an seine Küchenarbeit, und dass der Feuermelder zu nah am Küchengeschehen hängt, ist ihm vorher wohl noch nicht aufgefallen. Ob das ein Indiz dafür ist, dass er in dem neuen Haus noch nicht gekocht hat - schwer zu sagen.

Könnte sein, dass er eher - nach einem gefährlichen Wanderweg in den USA - eine neue Herausforderung sucht, um den nächsten Kick zu bekommen. Und wie man weiß, kann das schon mal ein gewaltiger Kick sein, beim Dinner mitzumischen.

Schwierig ist sein Menü nicht ...

Schwierig könnte Malina werden. Sie lacht sich fast kaputt darüber, als Andreas meint, er könnte und würde kein Fleisch von jungen Tieren zubereiten ...

Man kann das für sich selber anders sehen, aber Andreas' Meinung darüber müsste sie eigentlich akzeptieren können.

Daher kommt jetzt auch etwas, worüber ich sonst ziemlich selten schreibe:

Als Betreiberin eines Life-Style-Blogs und als Volontärin bei einer eben solchen Zeitung ...

sieht ihr Kleidchen eher wie ein Kittel aus und passt überhaupt nicht in das Bild, das ich bis dato von Life-Style hatte. Prompt fällt mir Else Kling ein, natürlich in ihren jüngeren Jahren ...

Ihr Umgang mit Messer und Gabel hingegen ist ... irgendwie ... auch ungelernt.

Sebastian bekommt dreißig glatte Punkte. Alles in allem ist es ein netter Abend

und inwieweit sich der eine oder die andere auf diese Dinner-Woche in aller Freundlichkeit einlassen oder doch eher das Hackebeil rausholen wird,

kann man nicht genau sagen. Aber irgendwas ist ja immer.

Guten Morgen, Gruß Silvia

Montag, 19. September 2016

19. September 2016 - Das Ungeheuer von Loch Ness



Das Ungeheuer von Loch Ness

Vor ein paar Tagen ist es wieder einmal fotografiert worden, obwohl natürlich nicht fest steht, dass es dieses "Ungeheuer" überhaupt gibt.

Seit vielen Jahrhunderten erzählen Menschen von Sichtungen und beschreiben es als einen großen Seebewohner,

der vor allem jedoch in den Köpfen zu existieren scheint.

Von grausamen Taten, die dem Namen "Ungeheuer" gerecht werden würden, hat man noch nie gehört.

Aber von einer ungeheuer gut funktionierenden Geld-Quelle rund um den Loch Ness nahe Inverness, weiß man. Die Touristen strömen zu Tausenden hier hin,

und vor lauter Andenken, die man kaufen kann, vergisst

der eine und andere durchaus, mal einen langen Blick auf den See zu werfen,

um eventuell fündig zu werden.

Andererseits haben sicher bereits viele menschliche Ungeheuer einen Blick auf den Loch Ness riskiert,

doch die hat niemand fotografiert und niemand bemerkt,

denn denen sieht man es einfach nicht an.

Und wenn dort unten im See wirklich ein bislang unbekannter Wasser-Bewohner hausen sollte, so löste er im Falle

einer Entdeckung

sicher eine ungeheuerliche Freude aus,

doch mit Sicherheit wäre dann die Legende vom "Ungeheuer vom Loch Ness" endgültig gestorben,

denn nur weil ein Lebewesen vielleicht ein bisschen anders aussieht als andere,

ist es noch lange kein Ungeheuer. Und umgekehrt sehen manche Ungeheuer aus wie du und ich ...


Guten Tag, Gruß Silvia






18. September 2016 - ARD - Tatort Schweiz "Freitod"



Freitod

Eine an Parkinson leidende Frau reist mit ihrer Tochter in die Schweiz, um dort von der "Firma" Transitus in den Tod begleitet zu werden. Gefilmt wird der selbst bestimmte Tod von Nadine Camenisch, die

auch als Krankenschwester in einem Hospital arbeitet.

Als erbitterte Gegner von Transitus kommt die religiöse Organisation Pro Vita ins Spiel, und jedesmal, wenn in der Sterbe-Wohnung jemand freiwillig sein Leben lässt,

protestieren sie, die für das Leben bis zum bitteren Ende eintreten.

Ein düsteres, leeres Haus ist das Letzte, was die "Kunden" von Transitus in ihrem Leben zu Gesicht bekommen -

bis auf einen Nachbarn, der schwer krank von der Dialyse abhängig ist, sind längst alle anderen Mieter aus diesem Haus ausgezogen.

Nach diesem Sterbefall taucht plötzlich der an einer bipolaren Störung erkrankte Sohn, Martin Aichinger, der toten Frau auf - er hatte zu spät von den Plänen seiner Mutter erfahren und glaubt nicht an die Freiwilligkeit - und bedroht per Pamphleten die Mitarbeiter und seine Schwester.

Am nächsten Tag wird eine Mitarbeiterin der Firma Transitus ermordet aufgefunden. Die Suche nach dem psychisch schwer kranken Sohn läuft ... Da geschieht ein weiterer Mord.

Die Handlung wird in einem Krankenhaus weiter geführt ...

Dort waren sowohl die Krankenschwester Nadine als auch das zweite Mordopfer tätig.

"Ich spüre immer so eine positive Energie bei den Menschen, die zum Sterben hier her kommen", meint Nadine, als sie über Transitus spricht.

Man kann über die Befürworter der Sterbe-Hilfe und über die Gegner denken wie man möchte, aber es war eine gute Idee, dies in einem Tatort unterzubringen.

Und natürlich darf auch ein bisschen Widersprüchliches in den menschlichen Wesen nicht fehlen, wenn der Pro-Vita-Chef von seiner Freundin eine Abtreibung verlangt, damit seine Ehe nicht gefährdet wird.

So sehr beliebt sind die Schweizer Tatorte nicht, aber dieser Fall ist fesselnd und beinahe völlig frei von irgendwelchen Befindlichkeiten der Ermittler, wenn auch zuweilen betulich inszeniert.

Die Bilder sind düster bis trist und werden nur durch das bunte Wesen von Martin Aichinger aufgehellt, der wie ein Donnerhall durch Luzern läuft, dass man sich wundert, dass er nicht an der nächsten Ecke von einer zufällig Streife fahrenden Polizei aufgegriffen wird.

Dass er zudem in jedes Haus eindringen kann und die Adresse einer Transitus-Mitarbeiterin kennt, ist der Ticken Unlogik, den der Film braucht, um die Handlung voranzutreiben - auch als er später sogar nachts ins Krematorium gelangt, um dort unter vielen Särgen endlich den seiner Mutter zu finden.

Eine gruselige Angelegenheit und nichts für schwache Nerven.

Bis zum baldigen Finale kommt mir kein wirklicher Verdacht gegen irgendwen:

Doch dann sieht sich Nadine Camenisch zu Hause die Sterbe-Videos an ... und man merkt, dass sie das gern tut - und illegal. Leider muss gerade aus diesem Grund noch jemand dran glauben und sein Leben lassen.

Sie entpuppt sich nicht allein als Dreifach-Mörderin, sondern auch als sogenannter Todes-Engel, der bereits auf seiner Station im Krankenhaus so manchen Menschen - und entschieden gegen den Einzel-Willen - ins Jenseits befördert hat.

Eine junge Frau, deren Passion der Tod ist!

Und genau dort liegt die Gefahr der Sterbehelfer: Sie sollten es nicht tun, weil sie es gerne tun - sondern, weil sie den Tod-suchenden Menschen wirklich helfen möchten. Doch wer kann hier die genauen Grenzen ziehen?

Vier von fünf möglichen Sternen für diesen Tatort. Und die teilweise Synchronisation des Krimis ist mir nicht negativ aufgefallen.  So konnte ich wenigstens alles verstehen und musste dem Film nicht vorzeitig den Exitus antun.

Guten Morgen, Gruß Silvia